Jannik Sinner hat sich nach einem souveränen Halbfinalsieg über
Alexander Zverev erstmals für das Finale des
Paris Masters qualifiziert. Der Italiener setzte seine beeindruckende Hallenserie fort – er hat nun 24 Matches in Folge unter Dachbedingungen gewonnen – und trifft am Sonntag auf den Kanadier
Felix Auger-Aliassime.
Sinner dominierte erneut in der Accor-Arena und besiegte Zverev, der nach seinem langen Viertelfinale gegen Daniil Medvedev körperlich angeschlagen wirkte. Der vierfache Grand-Slam-Champion erkannte die Situation fair an: „Wir müssen ehrlich sein – Sascha war heute nicht bei 100 Prozent. Nach einem so intensiven Match gestern ist es unglaublich schwer, am nächsten Tag wieder auf höchstem Niveau zu spielen“, sagte Sinner im Interview mit dem Tennis Channel. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden, wie ich die Aufgabe gelöst habe. Mein erstes Finale hier in Paris bedeutet mir sehr viel.“
Fokus auf Felix Auger-Aliassime
Im Endspiel wartet mit Felix Auger-Aliassime ein Gegner in Hochform. Der Kanadier spielt seine beste Woche des Jahres und kämpft noch um das letzte Ticket für die ATP Finals. Seine offensive Spielweise und das Selbstvertrauen, das er sich in Paris erarbeitet hat, machen ihn zu einer echten Gefahr.
„Natürlich wird es ein ganz anderes Match“, erklärte Sinner. „Er liebt Hallenbedingungen und hat hier großartiges Tennis gezeigt. Ich muss sehr aufmerksam sein, weil er extrem aggressiv spielt. Aber egal was passiert – ich werde den Moment genießen.“
Sinner, der Maßstab für Beständigkeit
Mit Titeln bei den Australian Open, in Wimbledon, Peking und Wien ist Sinner 2025 zur dominierenden Figur des Herrentennis geworden. Sein Erfolg basiert auf Kontrolle, Gelassenheit und mentaler Stärke – Qualitäten, die er auch in das Finale von Paris mitnimmt.
„Es war eine unglaubliche Woche hier“, sagte der 24-Jährige. „Die Atmosphäre war fantastisch, und ich bin glücklich, in Nanterre mein erstes Finale zu spielen.“
Das Paris Masters wird in diesem Jahr erstmals am neuen Standort ausgetragen – und Sinner könnte als erster Champion in der neuen Arena Geschichte schreiben. Während der Italiener seinen Platz bei den ATP Finals in Turin längst sicher hat, kämpft Auger-Aliassime noch um seine Qualifikation. Für ihn steht deutlich mehr auf dem Spiel, während Sinner um Ranglistenpunkte und den Feinschliff für Turin spielt.
Diskussion um den Davis Cup
Sinner plant, nach Paris eine Pause einzulegen und wird den Davis Cup auslassen – eine Entscheidung, die in Italien kontrovers diskutiert wurde. Trotz Kritik bleibt der Weltranglistenzweite bei seiner Haltung: Er wolle seine Kräfte bündeln, um die Saison stark zu beenden. Sollte er mit einem Titel in Paris und einem Erfolg in Turin wieder auf Platz 1 der Welt klettern, hätte sich diese Strategie zweifellos ausgezahlt.
Am Sonntag steht jedoch zunächst der Showdown gegen Auger-Aliassime an – ein Finale zwischen zwei der dynamischsten und formstärksten Spieler der ATP-Tour, das die Hallensaison in Paris auf spektakuläre Weise krönen dürfte.