VORSCHAU Paris Masters Halbfinale: Jannik Sinner und Alexander Zverev treffen erneut aufeinander, Bublik und Auger-Aliassime kämpfen um Platz bei den ATP Finals

Alles ist angerichtet für die Halbfinals des Paris Masters, bei denen nach der Ermittlung der vier besten Spieler noch viel auf dem Spiel steht. Im Mittelpunkt steht das Duell zwischen dem Weltranglistenzweiten Jannik Sinner und dem Weltranglistendritten Alexander Zverev – eine Neuauflage des Finales der Vienna Open von letzter Woche. Dieses Mal geht es jedoch im Halbfinale um den Einzug in das Endspiel des letzten Masters-Turniers der Saison.

Auf der anderen Seite des Tableaus kommt es zu einem spannenden Match zwischen Félix Auger-Aliassime und Alexander Bublik – zwei Spielern, die weiterhin um ein Ticket für die ATP Finals in Turin kämpfen. Ein Sieg würde Auger-Aliassime endgültig qualifizieren und sein beeindruckendes Comeback der letzten Monate krönen.

Jannik Sinner (Nr. 2) zeigt sich auch zum Saisonende in überragender Form. Nach seinem Turniersieg in Wien spielt der Italiener in Paris weiterhin dominant und hat bislang keinen Satz abgegeben. Auf seinem Weg ins Halbfinale bezwang er Zizou Bergs, Francisco Cerúndolo und Ben Shelton – allesamt klar in zwei Sätzen.

Mit einer Saisonbilanz von 51 Siegen bei nur 6 Niederlagen steht Sinner kurz davor, ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte zu schreiben. Er erreichte 2025 bereits acht Finals, von denen er vier gewann – die anderen vier verlor er gegen Carlos Alcaraz. Nach dessen frühem Aus in Paris bietet sich Sinner nun die Chance, mit einem Titelgewinn die Spitze der ATP-Weltrangliste zu übernehmen.

Alexander Zverev (Nr. 3) bewies im Viertelfinale gegen Daniil Medvedev große Nervenstärke. Nach einem schwachen Start kämpfte sich der Deutsche zurück, wehrte zwei Matchbälle ab und siegte schließlich mit 2:6, 6:3, 7:6(5). Damit beendete er eine Serie von fünf Niederlagen gegen den Russen und sicherte sich erstmals seit den Cincinnati Open 2023 wieder einen Sieg über einen Top-5-Spieler.

Die Aufgabe gegen Sinner wird allerdings nicht leichter. Zwar steht das Head-to-Head bei 4:4, doch Sinner hat die letzten drei Duelle – alle zwischen 2024 und 2025 – gewonnen. Besonders schmerzhaft für Zverev war die Niederlage im Finale der Vienna Open, als er den ersten Satz klar gewonnen hatte und Sinner angeschlagen wirkte, bevor der Italiener das Match noch drehte.

Beide Spieler bringen derzeit Weltklasseform auf den Court: Sinner mit seiner Präzision und Ruhe, Zverev mit seiner Aufschlagstärke und physischen Präsenz. Der Italiener will seine Siegesserie fortsetzen und die Nummer 1 der Welt erreichen, während Zverev die Chance sucht, eine weitere persönliche Negativserie zu beenden.

Eines ist sicher: Dieses Halbfinale verspricht ein hochklassiges und emotionales Duell – ein Vorgeschmack auf das, was Fans auch bei den ATP Finals in Turin erwarten dürfte.

Das zweite Halbfinale des Paris Masters verspricht ein packendes Duell zweier formstarker Spieler: Félix Auger-Aliassime und Alexander Bublik treffen in einem Match aufeinander, das nicht nur über den Finaleinzug entscheidet, sondern auch über die Teilnahme an den ATP Finals in Turin.

Félix Auger-Aliassime (Nr. 10) hat sich in den letzten Monaten in herausragender Form präsentiert und ist vielleicht die größte Erfolgsgeschichte der Saisonendphase. Der 24-jährige Kanadier gewann 21 seiner letzten 25 Matches, darunter den Titel bei den European Open in Brüssel und den Einzug ins Halbfinale der US Open.

Auch in Paris spielt er souverän: Nach engen Auftaktsiegen über Alexandre Müller und Daniel Altmaier zeigte er im Viertelfinale eine dominante Vorstellung gegen den frisch gekürten Shanghai-Masters-Champion Valentin Vacherot, den er klar mit 6:2, 6:2 besiegte. Mit einem weiteren Sieg kann sich Auger-Aliassime den Platz bei den ATP Finals endgültig sichern – und verdrängte im Rennen zuletzt den Italiener Lorenzo Musetti.

Sein Gegner Alexander Bublik (Nr. 16) steht erstmals in seiner Karriere im Halbfinale eines Masters-1000-Turniers – und das nach einer beeindruckenden Siegesserie. Der Kasache schlug nacheinander Alexei Popyrin, Corentin Moutet, Taylor Fritz (Nr. 4) und Alex de Minaur (Nr. 6). Damit gelangen ihm gleich zwei Erfolge über Top-10-Spieler in Folge, ein deutlicher Beleg für seine anhaltende Entwicklung.

Zwar sind seine Chancen auf die Qualifikation für Turin gering, doch ein Titelgewinn in Paris – und eine Wiederholung des Erfolgs nächste Woche in Metz – könnten ihm tatsächlich noch das Ticket sichern. In jedem Fall steht Bublik mit Rang 13 der Live-Rangliste so hoch wie nie zuvor und hat die Möglichkeit, das Jahr erstmals in den Top 10 zu beenden.

In der direkten Bilanz führt Auger-Aliassime mit 3:2, darunter der jüngste Erfolg beim Dubai Duty Free Tennis Championships Anfang des Jahres, wo der Kanadier sich mit 7:6, 6:7, 6:3 durchsetzte. Zwei ihrer bisherigen Begegnungen fanden auf Hartplatz statt – beide endeten ausgeglichen mit je einem Sieg.

Das Match verspricht also ein hochklassiges Aufeinandertreffen zwischen Auger-Aliassimes Präzision und Kontrolle und Bubliks unberechenbarer Kreativität. Für den einen geht es um die Krönung eines starken Jahres, für den anderen um den endgültigen Durchbruch in der Weltspitze.