Ehemaliger niederländischer Top-100-Tennisspieler wegen sexuellen Missbrauchs zu Haftstrafe verurteilt

Tennis News
Mittwoch, 05 November 2025 um 21:00
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Der ehemalige niederländische Tennisspieler und Trainer Dennis van Scheppingen ist zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, von denen zehn Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden. Der 50-Jährige wurde am Mittwoch schuldig gesprochen, zwischen 2009 und 2012 während seiner Trainertätigkeit sexuelle Beziehungen zu zwei ehemaligen Schülern unterhalten zu haben.
Neben der Haftstrafe erhielt van Scheppingen ein achtjähriges Berufsverbot als Tennistrainer. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Brüder. Der Fall kam ans Licht, nachdem einer von ihnen 2022 Anzeige erstattet hatte. Daraufhin kontaktierte die Polizei auch den zweiten Bruder, der sich ebenfalls entschloss, Anzeige gegen van Scheppingen zu erstatten.

Missbrauch während Trainingslagern und Turnieren

Die beiden Brüder standen während ihrer Jugend unter van Scheppingens Betreuung. Der ältere zog im Jahr 2009 in das Haus des Trainers und seiner Familie, um familiären Spannungen zu entkommen. Doch während der Trainings und bei internationalen Turnieren kam es zu den sexuellen Übergriffen.
Einige Jahre später trainierte van Scheppingen auch den zehn Jahre jüngeren Bruder des ersten Opfers. Der Missbrauch fand statt, als dieser noch minderjährig war.

Ehemaliger Profi missbrauchte seine Autorität

Van Scheppingen war einst Profi-Tennisspieler und erreichte im September 2004 Platz 72 der Weltrangliste. Er verbrachte mehrere Jahre unter den Top 100, bevor er seine aktive Karriere beendete und sich dem Trainerberuf widmete.
Im Prozess zeigte das Gericht kein Verständnis für den Angeklagten. Er wurde der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung einer minderjährigen Person für schuldig befunden.
„Das Gericht nimmt Ihnen besonders übel, dass Sie Ihre Position als Tennistrainer missbraucht haben“, sagte der vorsitzende Richter. „Die Opfer haben zu Ihnen aufgeschaut, weil Sie früher ein sehr erfolgreicher Tennisspieler waren.“
Laut Urteil waren die Opfer emotional und beruflich abhängig von van Scheppingen. Der Niederländer nutzte ihre verletzliche Situation aus, um seine eigenen sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen.
„Die Opfer hatten das Gefühl, dass eine Zurückweisung seiner Annäherungsversuche schwerwiegende, wenn nicht katastrophale Folgen für ihre Tenniskarriere und deren Finanzierung haben könnte“, heißt es in der Urteilsbegründung.

Verbot durch Tennisverband

Auch der niederländische Tennisverband (KNLTB) verhängte eine Disziplinarmaßnahme gegen van Scheppingen. Ihm ist es damit nicht nur untersagt, als Trainer tätig zu sein, sondern auch, Anlagen oder Turniere des Verbandes zu betreten – selbst nach Ablauf seines Berufsverbots.
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