ITIA startet Unterstützungsprogramm für dopingverdächtige Spieler

Tennis News
Donnerstag, 09 Oktober 2025 um 11:00
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Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) hat ein neues Pilotprogramm ins Leben gerufen, das finanzielle und rechtliche Unterstützung für Spieler bietet, die wegen eines möglichen Dopingverstoßes untersucht werden. Ziel ist es, betroffenen Athleten den Zugang zu unabhängigen Tests, rechtlicher Beratung und psychologischer Betreuung zu erleichtern.

Finanzielle Hilfe und rechtliche Beratung

Spieler, die positiv getestet wurden, können künftig finanzielle Unterstützung beantragen, um beispielsweise Nahrungsergänzungsmittel in einem Labor zu analysieren oder mögliche Quellen für Fleischkontaminationen zu identifizieren – eine häufige Ursache für unabsichtliche Verstöße. Das Programm deckt außerdem kostenlose rechtliche Unterstützung sowie vertrauliche Beratung durch unabhängige Dritte ab.
Die Förderung gilt bereits ab dem Zeitpunkt eines positiven Tests, nicht erst bei einer formellen Anklage. Spieler, die ein von der WADA akkreditiertes Labor nutzen, können bis zu 5.000 US-Dollar (ca. 3.730 Pfund) an Unterstützung erhalten.
„Jeder, der Teil einer Anti-Doping- oder Anti-Korruptionsuntersuchung ist, verdient die Möglichkeit, sich zu verteidigen oder zu erklären. Wir wissen, dass diese Verfahren nicht nur finanziell, sondern auch emotional belastend sein können. Kein Spieler nimmt als Kind einen Schläger in die Hand, um etwas anderes zu tun als Tennis zu spielen. Unabhängig von den Umständen verdienen sie jemanden, mit dem sie reden können.“
- ITIA-Geschäftsführerin Karen Moorhouse

Bekannte Fälle und psychologische Hilfe

Das neue Programm kommt in einer Zeit, in der Dopingthemen wieder stärker in den Fokus rücken. Jannik Sinner und Iga Swiatek waren im vergangenen Jahr in kurzzeitige Kontroversen verwickelt, die jedoch rasch geklärt wurden. Beide erhielten zeitlich begrenzte Sperren – Sinner drei Monate, Swiatek einen Monat. Im Gegensatz dazu wurde Tara Moore 2022 mit einer vierjährigen Sperre belegt, was den unterschiedlichen Umgang mit Fällen deutlich machte.
Zusätzlich können Spieler über das Programm bis zu sechs psychologische Beratungssitzungen bei Sporting Chance erhalten – einer Organisation, die speziell zur Unterstützung von Profisportlern bei mentalen Belastungen gegründet wurde.
Die Pilotphase des Projekts läuft bis Ende 2026, danach will die ITIA die Ergebnisse auswerten und über eine dauerhafte Einführung entscheiden.
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