Maria Sakkari und
Eva Lys machten erneut auf die Flut von Beschimpfungen aufmerksam, die vor allem Tennisspielerinnen nach Niederlagen erhalten – häufig von Menschen, die auf deren Spiele gewettet haben.
Hass nach Niederlage gegen Mboko
Eva Lys verlor am Mittwochmorgen bei den
Pan Pacific Open klar gegen Victoria Mboko, die damit ihr Formtief beendete. Doch für Lys brachte die Niederlage auch die hässliche Seite des Sports zutage – ein Thema, das sie schon mehrfach beschäftigt hat.
Als Spielerin mit einer wachsenden Fangemeinde, die in sozialen Medien aktiv ist und für ihren Humor bekannt wurde, teilt Lys regelmäßig Einblicke in ihren Alltag. Dazu gehört auch das öffentliche Zeigen von Nachrichten, die sie nach Niederlagen erhält. Viele stammen von Männern, die sie zunächst wegen ihres Aussehens loben, sie dann aber beleidigen, sobald sie verliert.
Schockierende Nachrichten
Diesmal veröffentlichte Lys eine Collage aus mehreren direkten Nachrichten und Kommentaren, die auch ihre Familie betrafen. Darin wurden Fotos von ihr und ihren Eltern mit Beschimpfungen versehen. „Talentloser Hund“, schrieb einer. Ein anderer forderte sie auf, zu OnlyFans zu gehen: „Ich wünsche dir, dass du nie wieder ein Spielfeld betreten kannst, du talentlose, überbewertete Schlampe.“ Ein weiterer schrieb: „Du bist eine hübsche Schlampe, zieh dich einfach zurück, wofür du weiter spielst.“ Lys kommentierte die Sammlung mit den Worten: „Tennis macht Spaß, bis es keinen mehr macht.“
Eine starke Saison trotz Rückschlägen
Die 22-Jährige hatte in diesem Jahr ihren Durchbruch als Lucky Loser bei den Australian Open, wo sie sensationell das späte Turnierstadium erreichte. Mittlerweile ist sie auf Platz 40 der Weltrangliste aufgestiegen und stand zuletzt im Viertelfinale der China Open. Die klare 1:6, 1:6-Niederlage gegen Mboko zeigt jedoch, wie schnell sich das Blatt im Tennis wenden kann – und wie brutal der öffentliche Druck auf junge Spielerinnen geworden ist.
Auch Sakkari wird nach Fernandez' Niederlage beschimpft
Auch Maria Sakkari wurde nach ihrem Ausscheiden in Tokio Ziel wüster Beschimpfungen, wie sie auf Instagram zeigte. Die Griechin hatte gegen Leylah Fernandez verloren, die zuletzt einen Titel gewann – keine Gegnerin also, gegen die man automatisch favorisiert ist. Dennoch offenbarte sich erneut die hässliche Seite des Sports, ähnlich wie bei Eva Lys, die ebenfalls Anfeindungen erhielt.
Schockierende Angriffe nach der Niederlage
Eine der Nachrichten, die Sakkari teilte, lautete: „Vom Spielen der WTA-Finals bis zu dem, was du gerade tust, bist du eine Schande. Eine Abscheulichkeit, die nicht existieren sollte. Ich hoffe, dass jemand etwas dagegen unternimmt und es so schmerzhaft wie möglich macht.“
Zusammen mit weiteren Screenshots veröffentlichte Sakkari eine persönliche Stellungnahme. Darin erklärte sie, dass praktisch jede Tennisspielerin mit solchen Nachrichten konfrontiert werde. Sie nutzte die Gelegenheit, um über ihre schwierige Saison zu reflektieren – eine Phase, die nicht ihren Ansprüchen entsprach, nachdem sie jahrelang auf höchstem Niveau gespielt hatte.
Sakkaris ehrliche Worte
„Normalerweise mache ich so etwas nicht, aber ich wollte ein paar Worte sagen“, schrieb Sakkari. „Es gibt eigentlich nichts zu den Nachrichten zu sagen, die ich nach meinem Match erhalten habe – jeder Tennisspieler bekommt sie fast täglich. Was ich sagen möchte, ist, dass es eine herausfordernde Saison war, die definitiv unter meinen Erwartungen lag.“
Sie fügte hinzu: „Es war nicht leicht zu akzeptieren, dass ich nach Jahren auf höchstem Niveau jetzt nicht da bin, wo ich sein möchte. Ich bin dankbar für die Menschen um mich herum und für meine Fans, die weiter an mich glauben. Es war nicht die Saison, die ich mir erhofft hatte, aber Gutes liegt vor mir. Und an alle, die an mir zweifeln: Mein Ziel ist es nicht, euch zu widerlegen, sondern mir selbst das Recht zu geben. Wir sehen uns 2026.“