Ann Li hat ihren ersten Titel auf der WTA-Tour seit 2021 gewonnen. Die US-Amerikanerin besiegte im Finale der
Guangzhou Open die Neuseeländerin
Lulu Sun in zwei Sätzen und krönte sich nach einer langen Durststrecke endlich wieder zur Siegerin.
Li hatte in den vergangenen Monaten mehrere Chancen auf einen Titel verpasst. Im Februar verlor sie das Finale der Singapore Open mit 1:6, 4:6 gegen Elise Mertens, im August scheiterte sie bei den Cleveland Open mit dem gleichen Ergebnis an Sorana Cirstea. Bereits 2023 hatte sie bei den Merida Open Akron im Endspiel gegen Zeynep Sonmez (2:6, 1:6) deutlich das Nachsehen.
Seit ihrem Triumph bei den Tenerife Ladies Open 2021, wo sie Camila Osorio 6:1, 6:4 besiegte, war ihr kein Titelgewinn mehr gelungen. Der Erfolg in Guangzhou beendet diese Serie eindrucksvoll. Mit dem Sieg wird Li kommende Woche auf Rang 33 der Weltrangliste klettern – ihre bisher beste Platzierung.
Späte Erlösung nach vier Jahren Durststrecke
Für Li ist der Titel auch eine mentale Befreiung. Nach mehreren Finalniederlagen hatte sie lange auf diesen Moment gewartet. Ihre letzte große Gelegenheit war 2021 bei der Grampians Trophy, einem Turnier, das sie sich aufgrund der Absage des Finales technisch mit Anett Kontaveit teilen musste.
In Guangzhou bewies sie Geduld und Nervenstärke. Der erste Satz war hart umkämpft – beide Spielerinnen konnten ihre Breakchancen (0/10) nicht nutzen, bis Li im Tiebreak die Kontrolle übernahm und den Durchgang für sich entschied. Im zweiten Satz gelang ihr ein frühes Break, das sie konsequent verteidigte. Sun kämpfte sich zwar kurzzeitig zurück, doch Li reagierte sofort, breakte erneut und zog auf 5:1 davon.
Beim Stand von 5:2 ließ sie nichts mehr anbrennen und servierte souverän zum Sieg aus. Nach vier Jahren, drei verlorenen Finals und unzähligen Rückschlägen steht Ann Li wieder ganz oben – als Champion von Guangzhou und als neue Nummer 33 der Welt.