Venus Williams reiste zum Charlotte Invitational für eine neue Herausforderung auf dem Tennisplatz, diesmal in einer Exhibition gegen die frisch gekrönte Australian-Open-Siegerin,
Madison Keys. Nach einem engen ersten Satz setzte sich Keys schließlich mit 7:6, 6:0 durch, doch allein Williams’ Präsenz reichte aus, um dem Schaukampf große Aufmerksamkeit zu bescheren.
Im Gespräch mit
Channel 9’s DaShawn Brown blickte Williams auf Stationen ihrer Karriere zurück und sprach über ihre mentale Ausrichtung für die neue Saison. Sie nahm sich zudem Zeit, die Gerüchte über eine mögliche Rückkehr ihrer Schwester
Serena Williams auf die Tour zu adressieren—konkret in Bezug auf die Aussicht, erneut gemeinsam Doppel zu spielen.
Einen Tag zuvor hatte Journalist Ben Rothenberg berichtet, Serena Williams sei auf die ITIA-Anti-Dopingliste gesetzt worden, was impliziere, dass die 23-fache Grand-Slam-Siegerin innerhalb weniger Monate für ein Comeback auf dem Court infrage käme. Die Spekulationen über Serenas Rückkehr nahmen über mehrere Stunden in sozialen Netzwerken und Fachmedien Fahrt auf, doch Serena selbst
trat auf ihrem X-Account entgegen und dementierte.
Die siebenmalige Grand-Slam-Siegerin wurde zu den Gerüchten um Serena Williams befragt, die einen Tag zuvor mit einem Teaser die Spekulationen entfacht hatte. Auf die Frage nach einer möglichen Doppel-Rückkehr mit ihrer Schwester wies Venus die Gerüchte nicht so sehr zurück, sondern rahmte sie neu. „Ich kann nur für mich sprechen“, begann die fünffache Wimbledon-Siegerin
in der Pressekonferenz klarzustellen. „Alles, was ich weiß, ist: Ich bekomme sie nicht auf den Platz, sie trainiert nicht, daher erscheint es mir sehr unwahrscheinlich.“
Ein Kleid, ein Anfang und eine Champion: Keys’ Ursprungsgeschichte
Als das Gespräch auf Madison Keys kam, wurde Williams gefragt, ob sie die berühmte Geschichte gehört habe, wie Keys erstmals zum Schläger griff. Williams verriet, sie habe erst am Vorabend die vollständige Version erfahren, und ihre Reaktion mischte Stolz mit Amüsement. Die Anekdote zeigte, wie selbst kleine Momente—etwa ein Kind, das im TV ein Tenniskleid sieht—Lebenswege prägen können, etwas, das Williams besonders schätzt, seit sie Keys’ Entwicklung zur Grand-Slam-Siegerin miterlebt hat.
„Es ist wirklich cool … Gestern Abend habe ich erfahren, welches Kleid es war. Sie sagte, sie habe im Fernsehen jemanden in einem Tenniskleid spielen sehen und gesagt: ‚Mama, ich will dieses Kleid‘ ... und [die Mutter] sagte, wenn du dieses Kleid willst, musst du Tennis spielen. Jetzt ist sie hier, Grand-Slam-Siegerin, eine großartige amerikanische Spielerin und sehr cool, also bin ich froh, dass ich dieses Kleid getragen habe.“
Weiter schlagen, weiter motiviert: Venus über die Zukunft
Williams sprach auch über ihre langjährige Beziehung zum Tennis und räumte ein, dass sie zwar nicht immer auf der Tour bleiben werde, der Sport jedoch wohl immer Teil ihres Lebens sein werde. Die 45-Jährige meinte, das Gleichgewicht zwischen Rückzug und Verbundenheit ergebe sich bei ihr ganz natürlich. Sie erwähnte, solange sie den Ball weiterhin gut treffe, gebe es keinen Grund aufzuhören. „Ich stelle mir die Zukunft nicht ohne Tennis vor, also werde ich irgendwann, selbst wenn ich nie mehr auf der Tour bin, weiterhin Bälle schlagen. Und solange ich den Ball noch gut treffe, ist es so: warum nicht.“
Ihre Gedanken wandten sich bald ihrer Beziehung zu Serena zu, insbesondere wie tiefgreifend diese ihre Identität als Athletin geprägt habe. Williams betonte, dass es sich über weite Strecken ihrer Karriere selbstverständlich angefühlt habe, die Schwester an ihrer Seite zu haben. „Ehrlich gesagt kann ich mir keinen Profisportler vorstellen, der nicht mit seinem Geschwister an seiner Seite spielt. Das ist mein Normal, und mir ist bewusst, dass es sehr unnormal ist. Aber das ist unser Normal“, sagte sie. „Es ist eine unglaubliche Reise, man ist nie allein, und außerdem ist sie meine Inspiration—und man würde denken, es wäre umgekehrt, weil ich die ältere Schwester bin. Ich sollte die Anführerin sein, aber sie hat mich völlig inspiriert, selbst wenn sie nie wieder zum Schläger greift und nicht mit mir trainieren will.“