Die WTA-Finals beginnen morgen in Riad – ein Turnier, das wie jedes Jahr hochklassiges Tennis, taktische Finesse und emotionale Intensität verspricht. Doch dieses Finale fühlt sich ein wenig an wie ein prachtvoller Nachtisch nach einem 12-Gänge-Menü: Man will genießen, aber der Körper signalisiert Erschöpfung.
Trotzdem stehen acht der besten Spielerinnen der Welt bereit, um das Tennisjahr würdig zu beenden. Sie sind in zwei Gruppen eingeteilt, benannt nach Legenden, die das Spiel geprägt haben:
Stefanie-Graf-Gruppe:
Aryna Sabalenka,
Coco Gauff, Jessica Pegula und
Jasmine Paolini.
Serena-Williams-Gruppe:
Iga Swiatek,
Amanda Anisimova,
Elena Rybakina und Madison Keys.
Graf-Gruppe: Dominanz, Stabilität und Entschlossenheit
Aryna Sabalenka geht als Favoritin ins Rennen. Ihr Spiel ist gefestigt, ihr Selbstvertrauen unerschütterlich. Solange ihr Aufschlag nicht wie 2021 plötzlich verschwindet, wird sie diese Gruppe anführen.
Hinter ihr wird es spannender. Coco Gauff wirkt nach einer langen Saison körperlich und mental ausgelaugt. Sie bleibt gefährlich, doch in diesem Format wird jeder kleine Rückschlag bestraft. Jessica Pegula ist die Inbegriff von Konstanz – selbst mit 90 Prozent ihres Potenzials bleibt sie brandgefährlich, bei 75 Prozent aber verwundbar.
Und dann ist da Jasmine Paolini. Ihr Aufstieg war kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit und gewachsenen Selbstvertrauens. Ihre Beinarbeit, ihr Timing und ihre Entschlossenheit machen sie zur vielleicht frischesten Spielerin im Feld.
Tipp Graf-Gruppe: Sabalenka und Paolini.
Serena-Gruppe: Talent, Risiko und Unberechenbarkeit
Diese Gruppe fühlt sich wie das Gegenteil der Graf-Gruppe an – weniger Struktur, mehr Explosion. Iga Swiatek bleibt eine Kämpferin, aber das Gewicht einer langen Saison könnte sie bremsen. Wenn sie fokussiert ist, bleibt sie unschlagbar; wenn der Tank leer ist, wird sie menschlich.
Elena Rybakina wirkt dagegen eiskalt und präzise. Ihre Schlagtechnik ist makellos, ihre Konzentration unerschütterlich. Sie könnte nicht nur diese Gruppe gewinnen, sondern das ganze Turnier. Madison Keys bleibt ein Mysterium – fähig zu brillanten Momenten, aber von Verletzungen und Inkonstanz geplagt.
Amanda Anisimova, die emotionale Rückkehrerin des Jahres, bringt Leichtigkeit und Power mit. Ihr Talent ist unbestritten, ihre Fitness der Schlüsselfaktor. Wenn sie ihren Rhythmus findet, kann sie jede Gegnerin schlagen.
Tipp Serena-Gruppe: Anisimova und Rybakina (mit einem kleinen Sternchen für Swiatek).
Geschrieben von Aron Solomon
Aron Solomon, JD – Journalist, Strategieberater & Rechtsanalyst
Chief Strategy Officer, AMPLIFY · Chief Columnist, tennisuptodate.com
RechtMedienStrategieInnovationEntrepreneurship
Aron Solomon, JD, ist ein für seinen bahnbrechenden Meinungsartikel in The Independent, in dem er die „rassistische“ Politik der NFL aufdeckte, für den Pulitzer-Preis nominierter Journalist und ein weltweit anerkannter Vordenker in den Bereichen Recht, Medien und Strategie. Als Chief Strategy Officer von AMPLIFY setzt er sein umfassendes Fachwissen ein, um die Zukunft des Rechtsmarketings zu gestalten. Aron Solomon hat an der McGill University und der University of Pennsylvania Entrepreneurship gelehrt und wurde als Fastcase-50-Empfänger geehrt, was ihn zu einem der weltweit führenden juristischen Innovatoren macht.
Er ist ein vielseitiger Kommentator zu Recht, Wirtschaft und Kultur und veröffentlicht seine Erkenntnisse regelmäßig in Newsweek, The Hill, Crunchbase News und Literary Hub. Außerdem wurde er in der New York Times, Fast Company, Fortune, Forbes, CBS News, CNBC, USA Today, ESPN, TechCrunch, BuzzFeed, Venture Beat und zahllosen anderen führenden globalen Medien vorgestellt.
Fastcase 50
Pulitzer-Nominierung
McGill · UPenn
Recht · Medien
Der Ort: Spektakel mit Schattenseiten
Man kann nicht über die WTA-Finals sprechen, ohne den Austragungsort zu erwähnen. Dass das Turnier in Saudi-Arabien stattfindet, wirft Fragen auf. Eine Tour, die für die Stärkung von Frauen steht, spielt in einem Land, das dafür nicht bekannt ist – die Symbolik ist heikel.
Dazu kommt der enge Terminplan. Verletzungen häufen sich, Spielerinnen sind sichtbar erschöpft. Ein Saisonfinale im September wäre sportlich sinnvoller und körperlich nachhaltiger.
Wer holt den Titel?
Setzt man auf Logik, spricht alles für Sabalenka: Sie ist fit, mental stark und liebt die große Bühne. Aber Tennis liebt Überraschungen. Paolinis Entschlossenheit, Rybakinas Präzision oder Anisimovas Comeback könnten den Ausgang kippen.
Wenn man mich festnagelt: Sabalenka ist die Favoritin. Wenn es um die schönste Story geht: Anisimova, die nach allem noch einmal aufblüht. Und Paolini? Wer Tennis liebt, kann ihr den Sieg nur gönnen.
So oder so wird es ein Finale, das uns müde, bewegt und ein wenig gespalten zurücklässt – genau wie die Spielerinnen selbst.
Mit freundlicher Genehmigung Kolumne von Samuell Gill, Head Editor / Site Manager bei tennisuptodate.com