Coco Gauff: „Das Damentennis ist derzeit spannender als das der Männer“

WTA
Samstag, 01 November 2025 um 20:00
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Coco Gauff findet, dass das Damentennis aktuell mehr Abwechslung und Spannung bietet als die Herrentour – vor allem wegen der Dominanz von Carlos Alcaraz und Jannik Sinner.
Die beiden Ausnahmetalente haben die letzten acht Grand-Slam-Titel unter sich ausgemacht und standen in den vergangenen drei Major-Finals jeweils gegeneinander. Sinner verpasste in dieser Saison nur bei den Halle Open und den Shanghai Masters das Finale, während Alcaraz mit acht Titeln und 67 Siegen die erfolgreichste Bilanz des Jahres vorweisen kann.
Im Damentennis sieht das Bild ganz anders aus. Gauff ist eine von vier verschiedenen Grand-Slam-Siegerinnen im Jahr 2025 – ein Zeichen für die Vielfalt und Ausgeglichenheit auf der Tour. „Es ist großartig, vier verschiedene Siegerinnen zu haben. Ich finde, alle Spielerinnen hatten ein starkes Jahr“, sagte Gauff vor den WTA Finals. „Das macht den Sport spannender, weil es viele Chancen gibt, Großes zu erreichen.“
Bei den Australian Open feierte Madison Keys ihren ersten Grand-Slam-Titel, nachdem sie im Halbfinale Iga Swiatek und im Finale Aryna Sabalenka besiegt hatte. Sabalenka verlor anschließend auch das Roland-Garros-Endspiel gegen Gauff. In Wimbledon triumphierte Swiatek über Amanda Anisimova, die später bei den US Open erneut das Finale erreichte, diesmal aber gegen Sabalenka unterlag. Damit standen bei den Frauen fünf verschiedene Finalistinnen auf dem Platz – bei den Männern waren es lediglich drei.

Mehr Rivalität, mehr Spannung

Gauff ist überzeugt, dass das Herrentennis durch einen weiteren Titelanwärter deutlich an Reiz gewinnen würde. „Carlos und Jannik spielen großartig, aber ich denke, ein dritter Spieler würde es interessanter machen“, erklärte sie. „Rivalitäten sind wichtig, aber langfristig ist es spannender, wenn man in einem Halbfinale oder Viertelfinale nicht schon weiß, wer gewinnt. Das zeigt aber auch, wie stark die beiden sind.“

Wer könnte der dritte Herausforderer sein?

Der letzte Grand-Slam-Sieger, der weder Alcaraz noch Sinner heißt, ist Novak Djokovic. Der 24-fache Major-Champion bleibt die Nummer drei der Welt, doch gegen die beiden jungen Rivalen hat selbst er Schwierigkeiten. In dieser Saison besiegte er Alcaraz nur einmal – im Viertelfinale der Australian Open – und erreichte danach noch vier weitere Halbfinals.
Ob Djokovic oder ein anderer Spieler die Dominanz des Duos brechen kann, bleibt abzuwarten. Bis dahin, so Gauff, bleibt das Damentennis das spannendere und unberechenbarere Spektakel.
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Carlos Alcaraz und Jannik Sinner dominieren den ATP-Zirkus im Jahr 2025

Zverev bleibt dran – doch Alcaraz und Sinner dominieren weiter

Alexander Zverev ist derzeit der einzige Spieler, der Carlos Alcaraz und Jannik Sinner in der Weltrangliste einigermaßen auf den Fersen ist. Der Deutsche belegt Rang drei und war 2025 der einzige andere Spieler, der ein Grand-Slam-Finale erreichte – er verlor in Melbourne jedoch klar in zwei Sätzen gegen Sinner. Trotz konstanter Leistungen gelang es Zverev in dieser Saison nicht, das Duo ernsthaft zu gefährden: Gegen Sinner kassierte er zwei Niederlagen, gegen Alcaraz eine weitere. Beim Paris Masters bekommt er nun im Halbfinale die Gelegenheit, sich für seine Finalniederlage in Wien zu revanchieren.

Neue Gesichter im Verfolgerfeld

Hinter den drei Topspielern sorgt besonders das amerikanische Duo Taylor Fritz und Ben Shelton für Aufsehen. Beide haben sich mit starken Ergebnissen für die ATP-Finals qualifiziert und gehören zu den konstantesten Spielern des Jahres. Auch der Brite Jack Draper schien auf dem Weg zur Weltspitze, bevor ihn eine Armverletzung ausbremste und seine Saison vorzeitig beendete.
Ehemalige Titelanwärter wie Daniil Medvedev und Stefanos Tsitsipas konnten dagegen nicht an ihre früheren Erfolge anknüpfen. Und aufstrebende Talente wie Joao Fonseca und Jakub Mensik brauchen noch Zeit, um in die Weltklasse hineinzuwachsen.

Dominanz bei den Männern, Spannung bei den Frauen

Während es auf der ATP-Tour so aussieht, als könnten Alcaraz und Sinner ihre Vorherrschaft auf absehbare Zeit fortsetzen, bietet das Damentennis ein ganz anderes Bild. Vor den morgen beginnenden WTA-Finals in Riad gibt es keine klare Favoritin. Die Titelverteidigerin Coco Gauff zählt zu den aussichtsreichsten Spielerinnen – sie will ihren Triumph vom Vorjahr wiederholen und startet ihr Turnier mit dem Auftaktmatch gegen Jessica Pegula.
Während die Männerwelt weiterhin von zwei dominanten Kräften geprägt ist, bleibt das Frauentennis unberechenbar – und genau das macht es, wie Gauff selbst betonte, derzeit spannender.
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