Comeback mit Signalwirkung: Naomi Osaka triumphiert in Saint Malo
Naomi Osaka hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Die ehemalige Weltranglistenerste sicherte sich beim WTA 125-Turnier in Saint Malo ihren ersten Titel seit vier Jahren – und sendete damit ein starkes Signal in Richtung der Tenniswelt.
Die vierfache Grand Slam-Siegerin, die nach der Geburt ihres ersten Kindes im Jahr 2023 um den Anschluss an die Weltspitze kämpft, zeigte in der Bretagne eine überzeugende Vorstellung. Nach einem vielversprechenden Saisonstart mit dem Finaleinzug in Auckland – wo sie verletzungsbedingt gegen
Clara Tauson aufgeben musste – und einem enttäuschenden Erstrundenaus bei den
Madrid Open, wählte Osaka bewusst den Schritt zurück auf eine kleinere Bühne.
Stubbs zollt Respekt für mutige Turnierwahl
Beim L’Open 35 de Saint Malo, einem vergleichsweise bescheidenen Event der WTA 125-Kategorie, bewies die Japanerin mentale Stärke und Spielfreude. Im Finale bezwang sie die Slowenin Kaja Juvan und feierte ihren ersten Turniersieg seit 2021 – zugleich der erste ihrer Karriere auf dieser Turnierebene.
Die frühere Doppelweltmeisterin
Rennae Stubbs würdigte Osakas Entscheidung, bei einem kleineren Turnier anzutreten, als bemerkenswert. In ihrem Podcast unterstrich sie den psychologischen Druck, dem Topspielerinnen bei solchen Veranstaltungen ausgesetzt sind:
„Viele verstehen nicht, unter welchem Druck Spielerinnen wie Osaka stehen, wenn sie bei einem Turnier dieser Kategorie antreten“, erklärte Stubbs. „Scheitern sie, hagelt es Kritik – nach dem Motto: ‚Wenn du so ein Turnier nicht gewinnst, solltest du lieber aufhören.‘“
Stubbs betonte, wie selten Spitzenspielerinnen den Weg über die unteren Turnierebenen wie 25er- oder 50er-Events wählen, um Spielpraxis zu sammeln. „Es ist eine enorme mentale Belastung. Deshalb meiden viele diesen Weg – aus Angst vor zusätzlichem Druck und öffentlichen Erwartungen“, so die Australierin. „Ich habe großen Respekt davor, dass Naomi ihn dennoch gegangen ist.“
Fokus auf Rom: Osaka trifft auf Lokalmatadorin Errani
Mit dem Erfolg in Frankreich im Gepäck reist Osaka nun mit neuem Selbstvertrauen zu den
Rom Open. In der ersten Runde erwartet sie mit Sara Errani eine erfahrene Lokalmatadorin – und eine denkbar unangenehme Auftaktgegnerin. Doch nach dem Triumph von Saint Malo dürfte klar sein: Naomi Osaka ist auf dem besten Weg zurück – und wieder ein Faktor im Frauentennis.