Mit weiteren Matches am späten Samstagmorgen sahen die ersten beiden Duelle Team World in Führung gehen beim World Tennis Continental Cup, überschattet von einer überraschenden Niederlage der früheren Nummer 1
Iga Swiatek in ihrem zweiten Auftritt.
Swiatek war gestern überragend und schlug Elena Rybakina, über die viele witzeln, sie gebe sich in Schaukampfen nicht so viel Mühe wie im regulären Tourbetrieb. Insofern ist das Niveau der Polin zum Jahresstart entweder großartig oder bleibt ein Rätsel – und Letzteres trifft nun zu.
Gestern noch gespickt mit zahlreichen Stoppbällen und als Show, drehte heute ihre Gegnerin vor heimischem Publikum den Spieß um und siegte 6:2, 6:3, womit sie Team World in Führung brachte – an einem Tag, der von den Heimhoffnungen geprägt war, denn
Flavio Cobolli unterlag Zhang Zhizhen, der Italiener verlor 6:7, 3:6. Zhang war zuvor bereits bis auf Rang 31 der Welt geklettert.
Aktuell steht er zwar als Nummer 415 der Welt eher im Schatten, war aber tatsächlich schon deutlich höher platziert und hat daher weiterhin das Rüstzeug, Topnamen zu schlagen, auch wenn ihn Verletzungen offenbar zurückgeworfen haben.
Xinyu Wang bringt Team World in Front
Damit meldete sich Team World zurück, nachdem Bencic und Swiatek gestern die Einzel zum Auftakt gewonnen hatten. Vor dem Mixed am späteren Vormittag führt Team World nun mit 4:2.
Gegen Wang gewann Swiatek das erste Spiel zu Null und zeigte früh ihre Klasse, doch Wang übernahm dann die Initiative. Sie agierte mutig und höchst effizient. Das führte zu zwei Breaks, auf die die Polin keine Antwort fand. Es resultierte ein souveränes 6:2 im ersten Satz. Bemerkenswert: Wang hatte gestern gegen Belinda Bencic den Auftakt gewonnen, den zweiten abgegeben und lag im Tie-Break deutlich vorne.
Dann verlor sie jedoch sieben Punkte in Serie, sodass man sagen kann, sie suchte heute womöglich den Befreiungsschlag – und holte ihn eindrucksvoll gegen Swiatek. Unglücklich für Swiatek begann der zweite Satz mit einem weiteren verwandelten Breakball für Wang, die sich damit in eine starke Position brachte. Sie ließ nicht nach und vermied Fehler.
Swiatek steigerte sich nicht ausreichend, um ihre Gegnerin ernsthaft zu gefährden, gegen die sie sich oft schon schwer tat, überhaupt Spiele zu holen – geschweige denn so klar zu verlieren wie heute. Sie wehrte zwei Matchbälle ab, doch beim dritten war Schluss. Wang benötigte lediglich eine Stunde und zehn Minuten, um den Sieg zu fixieren.
Sie beendet damit eine Serie von sieben Niederlagen in Folge, während Swiatek im Mixed mit Valentin Vacherot gegen Andrey Rublev und Elena Rybakina das Team anführen muss. Vacherot trifft später am Morgen auf Rublev. Anfang Januar spielt Swiatek beim United Cup vor den Australian Open, alle Wege führen dorthin. So ernüchternd es ist, diese Niederlage stammt natürlich nur aus einer Exhibition.
Für Wang hingegen ist es ein enormer Schub an Selbstvertrauen: Sie beendet eine Serie von sieben Niederlagen in Folge gegen Swiatek – und das vor heimischem Publikum, ähnlich wie Zhizhen, was das Ganze zur Kür macht.