Panatta über Musetti: „Ein großartiger Spieler – aber kein neuer Sinner“
Italiens Tennislegende Adriano Panatta hat in einer Kolumne für den Corriere dello Sport die jüngsten Leistungen von
Lorenzo Musetti gewürdigt – zugleich aber betont, dass der 23-Jährige noch einen weiten Weg vor sich habe, um mit Landsmann
Jannik Sinner auf eine Stufe gestellt zu werden.
Musetti, der aktuell auf dem Sprung in die Top 10 der
ATP Rangliste steht, überzeugte zuletzt mit starken Auftritten auf Sand. Beim Masters in Monte Carlo erreichte er das Finale und besiegte unter anderem
Carlos Alcaraz, bevor er sich im Endspiel geschlagen geben musste. In Madrid unterlag er im Halbfinale dem formstarken Briten
Jack Draper in zwei Sätzen (6:3, 7:6).
Panatta, selbst French-Open-Sieger von 1976, lobte das spielerische Potenzial des jungen Italieners, mahnte jedoch zur Geduld: „Für das, was er bisher gezeigt hat, wird er kein neuer Sinner sein. Er hat enormes Talent und ist auf einem guten Weg, aber um wirklich durchzubrechen, muss er noch große Siege feiern.“
Vor allem Musettis kreative Spielweise begeistert Panatta: „Er hat die Schläge, weiß sie einzusetzen, sein Tennis ist intelligent, spektakulär und jeden Eintrittspreis wert.“ Verbesserungspotenzial sieht der 74-Jährige vor allem beim Aufschlag. Besonders hob er jedoch Musettis einhändige Rückhand hervor, die er als „Schlüsselelement“ in seinem Spiel bezeichnete.
Jannik Sinner bleibt unterdessen der klare Referenzpunkt im italienischen Herrentennis. Trotz einer dreimonatigen Sperre aufgrund eines positiven Dopingtests – bei dem ihm kein vorsätzliches Fehlverhalten nachgewiesen wurde – steht der Australian Open-Sieger weiterhin an der Spitze der ATP Rangliste und bereitet sich auf sein Comeback bei den Rom Masters vor.