Filippo Volandri ist zuversichtlich für Sinners Comeback: "Seine Vorbereitung ist auf Roland Garros ausgerichtet"

ATP
Mittwoch, 16 April 2025 um 20:30
sinnerchina

Volandri über Sinners Comeback: „Alles ist auf Roland Garros ausgerichtet“

Italiens Davis Cup-Kapitän Filippo Volandri blickt mit Zuversicht auf die bevorstehende Rückkehr von Jannik Sinner auf die große Tennisbühne. Der Weltranglistenerste befindet sich nach einer dreimonatigen Sperre im Aufbautraining – mit klarem Fokus auf das zweite Grand Slam-Turnier des Jahres: die French Open in Roland Garros.
Der dreifache Grand Slam-Champion hat bereits zwei Drittel seiner Sperre abgesessen und darf wieder offiziell trainieren. Derzeit bereitet er sich im Monte-Carlo Country Club nahe seines Wohnsitzes auf sein Comeback beim Rom Masters vor, das in drei Wochen beginnt.
Hintergrund der Sperre war ein positiver Dopingtest während des Turniers in Indian Wells 2024, bei dem Clostebol in Sinners Blut nachgewiesen wurde – eine Substanz, die von einem seiner Physiotherapeuten unbeabsichtigt übertragen worden sein soll. Dieser hatte zuvor ein clostebolhaltiges Spray zur Behandlung eigener Verletzungen verwendet und anschließend Sinner ohne Handschuhe behandelt. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akzeptierte nach Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) eine Einigung auf eine dreimonatige Sperre.
Volandri, der selbst 2009 eine dreimonatige Sperre wegen erhöhter Salbutamol-Werte verbüßte, äußerte sich in einem Interview mit La Gazzetta dello Sport verständnisvoll und unterstützend: „Niemand erwartet von ihm, dass er sofort dominiert. Wichtig ist, dass er mit klarem Kopf und dem richtigen Fokus zurückkehrt.“
Der ehemalige Weltranglisten-25. betonte, dass Sinners Team die Zeit genutzt habe, um gezielt an dessen Spiel zu arbeiten: „Ich bin sicher, dass sein Umfeld ihn auf die entscheidenden technischen Aspekte vorbereitet hat, insbesondere auf das Spiel auf Sand. Man braucht dort nicht nur einen weiten Aufschlag mit viel Spin, sondern auch die Fähigkeit, den Gegner aus dem Feld zu treiben. Auf diesem Belag wird ein Teil der Schlagkraft absorbiert – daher zählt das richtige Timing und die Platzierung mehr als rohe Kraft.“
Die körperliche Verfassung sei entscheidend für Sinners Erfolg in Paris, so Volandri weiter: „Roland Garros ist ein extrem kräftezehrendes Turnier mit langen Matches über fünf Sätze. Die Trainingsstruktur der letzten Monate war ganz klar auf dieses Ziel ausgelegt.“
Die Zwangspause biete auch eine ungeplante, aber womöglich wertvolle Gelegenheit zur physischen Regeneration. „Jannik hat in den vergangenen Jahren nie eine vollständige Wintervorbereitung absolvieren können. Diese Zeit kann ihm helfen, die Basis für zwei bis drei weitere Top-Saisons zu legen.“
Volandri zeigt sich nach einem Treffen mit Sinners Trainer Simone Vagnozzi optimistisch: „Er sagte mir, dass Jannik hoch motiviert und mental sehr gefestigt ist. Natürlich kann nichts das Adrenalin eines echten Matches ersetzen. Deshalb wird es wichtig sein, dass er rasch Spielpraxis sammelt – auch wenn man zu Beginn noch keine Siegesserie erwarten sollte. Aber je mehr Matches er bestreitet, desto näher wird er seiner Idealform für Paris kommen.“
Klatscht 0Besucher 0

Gerade in

Beliebte Nachrichten

Aktuelle Kommentare