Marcos Baghdatis rät Tsitsipas: Neustart und „Fang von vorn an“

Der frühere Australian-Open-Finalist Marcos Baghdatis hat Stefanos Tsitsipas einige Ratschläge gegeben, die ihm helfen könnten, zu seiner Bestform zurückzufinden – und die möglicherweise „bei null anfangen“ beinhalten.

Bei Tsitsipas zeigt die Formkurve seit einiger Zeit nach unten, er erreicht nicht mehr die Höhen früherer Jahre. Der ehemalige Weltranglistendritte stand in zwei Grand-Slam-Endspielen, verspielte bei Roland Garros 2021 gegen Novak Djokovic eine Zwei-Satz-Führung und verlor 2023 bei den Australian Open erneut gegen den Serben. Das ist knapp drei Jahre her, und nun sieht es so aus, als werde er beim anstehenden Major in Melbourne nicht einmal gesetzt sein.

Er beendete das Jahr als Nummer 34 der Welt. Erstmals seit 2017 schließt er ein Kalenderjahr außerhalb der Top 20 ab. Zudem ist er zum ersten Mal seit sieben Jahren aus den Top 30 gefallen und beendet damit eine bemerkenswerte Konstanz an der Spitze des Tennis. Es gab Phasen im Jahr, in denen er sein wahres Potenzial zeigte, etwa mit dem Titel bei den Dubai Duty Free Tennis Championships im Februar. Das war jedoch sein einziges ATP-Finale. Bei den Masters 1000 erreichte er nur ein Viertelfinale und holte bei den Grand Slams lediglich zwei Matchsiege – sein schwächstes Major-Abschneiden seit 2017, ohne eine zweite Runde zu überstehen.

Zyperns größter Tennisspieler, Baghdatis, hat eine ganze Generation inspiriert. Er erreichte 2006 das Finale der Australian Open, wurde dort aber von Roger Federer übertroffen. Später stand er im selben Jahr im Wimbledon-Halbfinale und kletterte bis auf Rang acht der Welt.

Auch Tsitsipas blickte zu ihm auf und äußerte sich bereits positiv über ihn. „Es war großartig, ihn gegen die Großen seiner Zeit kämpfen zu sehen“, sagte der Grieche nach seinem Finaleinzug bei den Australian Open 2023, als er seine Leistung nachahmte. „Marcos hat vielleicht keinen Grand Slam in seiner Karriere gewonnen, aber er war ein großartiger Spieler, und ich betrachte ihn als eines meiner Vorbilder.“

Damit ist er der ideale Spieler, um dem angeschlagenen Tsitsipas dringend benötigte Ratschläge zu geben. „Hör zu, es ist von außen sehr schwer, wenn man nicht weiß, was innen vor sich geht, zu sagen, was er tun muss. Das ist sicher. Ich denke, es geht vor allem um Entscheidungen. Und ob er auf das Niveau zurückkehren kann, auf dem er war; Top 10 der Welt? Natürlich kann er das. Ich glaube immer noch, dass er es kann“, sagte er in einem Interview mit Tennis365.

„Aber natürlich sind alle Entscheidungen und die Dinge, die man tun muss, um dorthin zu gelangen, wichtig. Es hängt also von vielen Entscheidungen ab, die er in den nächsten Wochen und Monaten treffen wird. Aber ich denke, wenn er die richtigen Entscheidungen trifft … was sehr schwer zu sagen ist, welche das sind.“

Er nutzte anschließend seine Zeit und Erfahrung als ehemaliger Profi, um dem 27-Jährigen wertvolle Hinweise zu geben. „Was ich aus meiner Erfahrung als Ex-Profi vielleicht vorschlagen würde, ist, zu den Grundlagen zurückzukehren“, riet er. „Von vorne anfangen. Wieder bei null starten und akzeptieren, wo du gerade stehst, und darauf aufbauen.

„Und nicht zu glauben, dass … wenn du in den Top 10 bist und dann fällst, du immer dasselbe fühlen willst wie damals, als du dort warst oder dieses Match gespielt hast, aber es ist nicht möglich, dass es sich gleich anfühlt. Du musst das akzeptieren und bei null anfangen und von vorne loslegen. Zurück zu den Basics und komplett neu beginnen. Und Akzeptanz — ich denke, der Schlüssel ist, zu akzeptieren, wo du gerade bist, und es Schritt für Schritt anzugehen.“