Pam Shriver zweifelt an Ben Sheltons körperlicher Belastbarkeit: "Aber kann sein Körper den Anforderungen standhalten?"

ATP
Freitag, 10 Oktober 2025 um 13:30
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Die ehemalige Weltranglistenerste Pam Shriver hat Zweifel geäußert, ob Ben Shelton auf Dauer mit der Weltspitze mithalten kann. Die US-Amerikanerin, heute Tennisanalystin und Kommentatorin, sieht bei dem 23-jährigen Landsmann vor allem körperliche Defizite, die seiner Entwicklung im Weg stehen könnten.
Shelton ist derzeit der zweithöchstplatzierte US-Spieler auf der ATP-Tour und belegt mit 4.100 Punkten Rang 6 der Live-Weltrangliste. In dieser Saison hat der Linkshänder 55 Matches bestritten, 37 gewonnen und nur 18 verloren. Sein größter Erfolg war der Titelgewinn bei den Canadian Open, wo er im Finale den Russen Karen Khachanov nach einem hart umkämpften Match mit 6:7, 6:4, 7:6 bezwang.
Seit diesem Triumph jedoch stagniert Sheltons Formkurve. Bei den Cincinnati Open schied er im Viertelfinale klar gegen Alexander Zverev (2:6, 2:6) aus, bevor ihn bei den US Open eine Schulterverletzung stoppte. Im Drittrundenmatch gegen den Franzosen Adrian Mannarino musste der Amerikaner verletzt aufgeben.
Um sich vollständig zu erholen, verzichtete Shelton auf die Teilnahme an den Japan Open und legte anschließend eine längere Pause ein. Erst Anfang Oktober kehrte er bei den Shanghai Masters zurück – mit ernüchterndem Ergebnis. Shelton unterlag dem Belgier David Goffin deutlich mit 2:6, 4:6 und machte dabei keinen fitten Eindruck. Unter den schwülen Bedingungen von Shanghai kämpfte er sichtlich mit seinem körperlichen Zustand und kam kaum zu seinem gewohnten kraftvollen Spiel.
Shriver betonte in einem TV-Interview, dass Shelton „das Talent und die Energie eines Champions“ habe, aber „noch lernen müsse, seinen Körper über eine lange Saison hinweg richtig zu managen“. Sollte es ihm nicht gelingen, seine Fitness dauerhaft zu stabilisieren, so Shriver, „wird es schwierig, konstant mit den Besten mitzuhalten“.

Große Herausforderung für Shelton

Die ehemalige Weltranglistenerste Shriver hat nun Zweifel an Sheltons Fähigkeit geäußert, mit den besten Spielerinnen der Welt konstant mithalten zu können. Diese Meinung vertrat sie in der letzten Folge des Inside-In-Podcasts mit Mitch Michals.
Pam Shriver, einst selbst Weltklassespielerin und heute gefragte Tennisanalystin, hat sich besorgt über die körperliche Belastbarkeit von Ben Shelton geäußert. Zwar lobte sie das enorme Talent des 23-jährigen Amerikaners, doch sie sieht seine Fitnessprobleme als entscheidenden Faktor, der ihn langfristig davon abhalten könnte, konstant um große Titel mitzuspielen.
Shriver erklärte, dass Shelton das Potenzial habe, sich in den kommenden Jahren an der Spitze zu etablieren – vorausgesetzt, er lernt, besser auf seinen Körper zu achten. Sie zog den Vergleich zu Juan Martín del Potro, dem ehemaligen Weltranglistendritten und US-Open-Champion, dessen Karriere immer wieder durch Verletzungen gebremst wurde. „Del Potro war einer der talentiertesten Spieler, die wir je gesehen haben, aber sein Körper hat einfach nicht mitgemacht“, sagte Shriver.
In einem Interview erinnerte sich Shriver an den Tag bei den US Open, als Shelton seine Schulterverletzung erlitt: „Ich denke an diesen Nachmittag zurück, als Frances Tiafoe gegen Struff verlor und Ben Shelton sich beim Aufschlag gegen Mannarino die Schulter verletzte. Das war innerhalb von 30 Minuten, und die Auswirkungen spüren wir immer noch. Das sind zwei sehr wichtige amerikanische Spieler, natürlich in unterschiedlichem Alter – aber alle Augen sind auf Ben gerichtet.“
Shriver stellte die entscheidende Frage: „Wenn er seine Entwicklung mit 26 oder 27 Jahren fortsetzen kann, wird er bei den Majors vorne mitspielen? Wahrscheinlich. Aber kann sein Körper das auf Dauer mitmachen? Das bleibt die große Frage.“
Sie warnte, dass Sheltons explosiver Aufschlagstil ein zweischneidiges Schwert sein könnte. „Sein linker Aufschlag geht über 150 Meilen pro Stunde – das ist enorm. Aber man ist nur so stark wie seine Achillesferse. Ich hoffe wirklich, dass sein Aufschlagarm das aushält, was er ihm abverlangt.“
Zum Schluss zog Shriver erneut die Parallele zu Del Potro: „Ich glaube nicht, dass irgendjemand härter geschlagen hat als er, besonders mit der Vorhand. Aber selbst ein Körper wie seiner konnte diese Belastung irgendwann nicht mehr ertragen.“
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