Rafael Nadal verteidigt Jannik Sinner in der Doping-Saga: "Ich glaube zu 100% an seine Unschuld"

ATP
Mittwoch, 30 April 2025 um 18:00
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Rafael Nadal zur Causa Sinner: „Ich glaube nicht an Sonderbehandlungen – auch nicht für eine Nummer eins“

Tennislegende Rafael Nadal hat sich erneut zur kontrovers diskutierten Dopingsperre von Jannik Sinner geäußert – und stellt sich dabei demonstrativ hinter den italienischen Weltranglistenersten. Nach der Verleihung des renommierten „Sporting Icon Award“ bei den Laureus World Sports Awards, nahm sich der 22-fache Grand Slam-Sieger Zeit für Fragen zur aktuellen Lage im Herrentennis. Im Mittelpunkt stand dabei einmal mehr der Fall Sinner, dessen dreimonatige Dopingsperre zuletzt für hitzige Debatten gesorgt hatte.
Sinner war im März 2024 positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden, beteuerte jedoch von Beginn an seine Unschuld. Die Internationale Tennis-Integritätsagentur (ITIA) kam zunächst zu dem Schluss, dass weder Vorsatz noch Fahrlässigkeit vorlagen, und sah von einer Sperre ab. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) kündigte daraufhin Berufung an, forderte eine Sperre von bis zu zwei Jahren – ehe es zu einem außergerichtlichen Vergleich kam: Sinner akzeptierte eine dreimonatige Sperre. Trotz des positiven Tests durfte er die Saison 2024 nahezu vollständig bestreiten und triumphierte zu Jahresbeginn sogar bei den Australian Open. Seine Rückkehr auf die Tour ist für die kommende Woche bei den Rome Open angesetzt.
In der Tenniswelt wurden daraufhin Stimmen laut, die Sinner eine Vorzugsbehandlung unterstellten – unter anderem, weil er trotz laufender Ermittlungen spielen durfte und auch während seiner Sperre kaum sportlich zurückgeworfen wurde. Rafael Nadal widersprach dieser Lesart entschieden.
„Zunächst einmal glaube ich zu hundert Prozent an Janniks Unschuld“, erklärte Nadal im Interview mit CNN. „Ich glaube nicht, dass er je die Absicht hatte, etwas Verbotenes zu tun. Und ich bin ebenso überzeugt davon, dass er nicht anders behandelt wurde als jeder andere Spieler.“
Nadal, der in seiner Karriere selbst unzählige Dopingkontrollen über sich ergehen ließ, betonte sein Vertrauen in das bestehende System: „Seit über 20 Jahren werde ich regelmäßig getestet. Die Verfahren sind extrem streng, jede noch so kleine Bewegung wird überwacht. Ich glaube an dieses System – und wenn ich das nicht täte, würde ich damit sagen, dass wir nicht in einer fairen Welt leben. Doch ich glaube, zumindest in dieser Hinsicht, leben wir genau in einer solchen.“
Sinners Sperre endet am 4. Mai – und alles deutet darauf hin, dass der 23-Jährige bereits kommende Woche als topgesetzter Spieler in Rom wieder auf dem Platz stehen wird. Trotz zwischenzeitlicher Diskussionen um seine Integrität bleibt sein Vorsprung in der Weltrangliste komfortabel, zumal direkte Verfolger wie Alcaraz oder Zverev derzeit mit Formschwankungen zu kämpfen haben. Für Sinner beginnt damit der Endspurt in Richtung Roland Garros – begleitet von hoher sportlicher Erwartung und weiterhin kritischer Beobachtung.
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