Während die WTA-Saison so gut wie vorbei ist, richten die
Billie Jean King Cup-Play-offs den Blick bereits auf die kommende Spielzeit: Kanada und Australien wollen zurück ins Finalturnier – und verdanken nächtliche Siege zwei Aufsteigerinnen. Für Australien glänzte
Maya Joint, für Kanada
Victoria Mboko.
Joint wehrte einen Matchball ab und führte Australien zum Sieg über Brasilien – damit steht das Team 2025 in den Billie Jean King Cup-Qualifiers. Nach dem Erfolg gegen Portugal in Hobart gewann Australien auch das Auftaktduell gegen Brasilien, in dem Joint gegen Laura Pigossi liefern musste.
Es entwickelte sich jedoch das typische Billie Jean King Cup-Szenario, in dem Stolz und Teamgeist Sonderleistungen hervorbringen: Joint verlor den ersten Satz, steigerte sich dann aber beeindruckend und drehte die Partie. Sie siegte 2:6, 7:5, 6:1.
Anfangs haderte sie mit der Erwartungshaltung, gab im ersten Satz zweimal den Aufschlag ab und lag im zweiten 3:5 hinten – vieles deutete auf ein entscheidendes Doppel hin. Doch als Pigossi bei 5:4 im zweiten Satz zum Match aufschlug und sogar Matchball hatte, zeigte die Australierin furchtlosen Tennis: Sie wehrte ab und legte einen Lauf von acht Spielen hin, der ihr eine 7:5, 5:0-Führung einbrachte.
Von dort servierte sie souverän zum epischen Comeback aus und machte den Weg ins nächste Jahr frei. Zuvor hatte Kimberly Birrell die 15-jährige brasilianische Hoffnung Nauhany Vitoria Leme da Silva nach drei Sätzen bezwungen – ein vielversprechender Name für die Zukunft. Birrell gewann 6:4, 3:6, 6:1.
Mboko führt Kanadas Team – Schlüsselduell in Mexiko wartet
Auch Victoria Mboko übernahm die Führungsrolle für Team Canada, das den Wettbewerb vor zwei Jahren gewann, diesmal jedoch in die Qualifikation musste. Gegen Dänemark setzten sich die Kanadierinnen nach einem Samstag-Comeback knapp mit 2:1 im ersten Play-off durch.
Cadence Brace verlor das erste Einzel und machte die Aufgabe knifflig, doch Mboko glich im Einzel aus und sicherte anschließend mit Gabriela Dabrowski den Doppelerfolg.
Sie besiegte Johanne Svendsen 7:5, 6:3, die später auch im Doppel antrat. Nach zähem Start holte Mboko den ersten Satz mit 7:5 und legte einen kontrollierten zweiten Satz mit 6:3 nach. Sie gewann 86% der Punkte über den ersten Aufschlag und geriet nach ihrem zweiten Aufschlagspiel nicht mehr in einen Breakball. Auf Svendsens Aufschlag erspielte sie sich zwölf Breakchancen und nutzte fünf.
Zuvor hatte sie im ersten Satz zunächst Breakchancen liegen lassen, ehe Svendsen zum 2:0 breakte. Die Kanadierin konterte, stand im nächsten Servicegame jedoch 15:40 und wurde erneut gebreakt. Svendsen führte 5:2, doch Mboko – wie Joint für Australien – wehrte Satzbälle ab und drehte den Durchgang. Sie gewann 15 der letzten 17 Punkte, brach nach einem Doppelfehler der Dänin zurück, hielt zu null zum 6:5 und servierte den Satz danach aus.
Im zweiten Satz fand sie vollständig ihren Rhythmus, überstand ein frühes Hin und Her und machte den Sieg perfekt, bevor sie mit Dabrowski ein nahezu fehlerfreies Doppel gegen Svendsen und Kamper mit 6:2, 6:4 spielte. Auch ohne Fernandez und Andreescu ein wichtiger Erfolg – am Sonntag wartet Gastgeber Mexiko, ein Sieg beschert den Platz.