In der WTA haben sich neue Namen mit Raketenstart in die Weltspitze geschoben und ihre Plätze unter den Besten gefestigt. Die auffälligsten Aufsteigerinnen 2025 sind
Victoria Mboko und
Alexandra Eala, während die frühere Nummer eins der Welt,
Victoria Azarenka, nach einer schwierigen Saison deutlich an Boden verloren hat.
Von außerhalb der Top 300 zur gesetzten Spielerin bei Grand Slams
Zu Jahresbeginn stand Mboko auf Rang 333 der Welt. Sie hatte weder bei einem Grand-Slam-Turnier noch bei einem WTA-1000-Event gespielt – geschweige denn auf der WTA-Tour einen Titel geholt. Knapp ein Jahr später ist sie nach einem atemberaubenden Aufstieg ein fester Name unter den Topspielerinnen.
Das Potenzial war Anfang 2025 unübersehbar. Die damals 18-jährige Mboko gewann 20 ITF-Matches in Serie und holte in dieser Phase vier Titel. Im März folgte ein weiterer Triumph vor ihrem WTA-1000-Debüt in Miami. Dort erreichte sie die zweite Runde, unterlag dann jedoch Paula Badosa. Ähnliches in Rom, diesmal verlor sie in drei Sätzen gegen Coco Gauff – ein Duell, das später noch an Bedeutung gewinnen sollte. Für ihr Grand-Slam-Debüt qualifizierte sie sich ohne Satzverlust und bezwang bei Roland Garros Lulu Sun und Eva Lys, bevor Qinwen Zheng sie stoppte. Von hier an erfolgte der Sprung auf die profitour.
Auf die zweite Wimbledon-Runde folgte beim DC Open das Achtelfinale gegen Elena Rybakina. Danach kam die Zäsur in Kanada – das Turnier, das Mboko endgültig auf die Landkarte setzte. Als Wildcard gestartet, verließ sie die Canadian Open als Siegerin. Auf dem Weg dorthin bezwang sie unter anderem Gauff und Rybakina und traf im Finale auf die vierfache Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka. Nach Satzrückstand drehte sie das Match, holte den Titel und sammelte massig Punkte. Damit war sie für die US Open gesetzt. Danach flaute ihre Saison etwas ab: Vier Turniere ohne Sieg, ehe sie mit dem Titel in Hongkong stark abschloss und ihre Klasse unterstrich. Als Nummer 18 der Welt hat die 19-Jährige unglaubliche 315 Plätze gutgemacht – ein kometenhafter Aufstieg der jungen Kanadierin.
Eala schreibt weiter Geschichte für ihr Land
Die Filipina startete verhalten auf dem ITF Circuit. Ein tiefes Run beim Miami Open ebnete jedoch den Weg für ein außergewöhnliches Jahr. Sie schlug frühere Grand-Slam-Siegerinnen wie Jelena Ostapenko, Madison Keys und Iga Swiatek jeweils in zwei Sätzen. Im Halbfinale musste sie sich Jessica Pegula in einem Entscheidungssatz geschlagen geben. Dennoch katapultierte der unerwartete Lauf Eala in der Rangliste nach oben. Sie debütierte in den Top 100 und wurde damit die erste Person ihres Landes, der dies gelang.
Und sie schrieb für die Philippinen weiter Geschichte. Kurz nach ihrem Grand-Slam-Debüt in Paris erreichte sie ihr erstes WTA-Finale. In Eastbourne verpasste sie trotz vier Matchbällen den Titel und unterlag der aufstrebenden Maya Joint. Diese bittere Niederlage bremste ihren Aufstieg nicht. Schließlich holte sie ihren ersten WTA-Titel beim WTA 125 Guadalajara Open.
Auf der Asien-Tour spielte sie viel, ihr bestes Ergebnis war das Halbfinale in Jiangshan. Als Nummer eins der Setzliste ließ sie sich von Sun noch abfangen, die anschließend den Titel gewann. Zufällig endete ihre Saison in Hongkong – gegen Mboko. Zwar blieb das gewünschte Ergebnis aus, doch allein das Erreichen dieser Runde brachte sie erstmals in die Top 50. Aktuell rangiert sie auf Platz 50, 97 Plätze besser als zu Jahresbeginn – der Abschluss eines höchst inspirierenden Jahres für die 20-Jährige.
Azarenka fällt um über 100 Plätze
Die zweifache Grand-Slam-Siegerin erlebte eine schwierige Saison. Sie startete innerhalb der Top 20, fiel aber aufgrund deutlich weniger Turnierstarts und unter den Erwartungen bleibender Resultate mit 36 Jahren bis auf Rang 135 zurück.
In der ersten Saisonhälfte fand sie kaum zu Form, konnte die Punkte aus einem Viertelfinale in Doha und einem Halbfinale in Miami nicht verteidigen. Das ließ die zweifache Grand-Slam-Siegerin in der Rangliste abrutschen. Ihr bestes Major-Ergebnis war die dritte Runde der US Open, wo sie gegen Pegula ausschied. Es war das einzige Turnier 2025, bei dem sie mehr als ein Match gewann – ein Beleg für die anhaltende Durststrecke. Ohne Asien-Swing fiel Azarenka auf ihre niedrigste Jahresendplatzierung seit 2017.