Auch wenn es ein großartiges Jahr für
Aryna Sabalenka war, gab es etliche knapp verpasste Chancen. Zwei Grand-Slam-Finalniederlagen werden nun von ihrer Pleite im WTA-Finals-Endspiel gegen
Elena Rybakina ergänzt – 3:6, 6:7(0). Nach dem Match reagierte sie sehr emotional, als ihr ein weiterer Titel durch die Finger glitt.
Die beiden spielten nicht nur um eine unglaubliche Siegprämie von 5,23 Millionen Dollar, sondern auch um 1.500 Weltranglistenpunkte, da sie bis zum Finale alle Matches gewonnen hatten. Rybakina strich die lukrativen Prämien ein, setzte ihre Dominanz in Riad fort, bezwang die Nummer eins der Welt und holte ihren ersten Titel bei den
WTA Finals.
Für Sabalenka war es die nächste Finalniederlage im Jahr 2025. Sie stemmte sich dagegen, war an diesem Tag aber nicht effizient genug gegen die entfesselte Rybakina. Die Kasachin nutzte ihre Chancen, als Sabalenka sie liegen ließ – und sicherte sich so den Titel in einem engen Duell.
Emotionale Sabalenka hadert mit dem Ergebnis
Nach der Niederlage ging die Belarussin zu ihrem Stuhl, wo das Ergebnis sichtlich einsickerte. Für eine echte Wettkämpferin und vierfache Grand-Slam-Siegerin sind solche Pleiten schwer zu verdauen – zumal nach so vielen ähnlichen Momenten im Verlauf der Saison.
Auf ihrem Stuhl wurde sie sehr emotional. Umringt von Betreuern murmelte sie: „Einmal im Jahr schießt selbst der Stock.“ Das ist ein russisches Sprichwort mit einem kleinen Seitenhieb auf Rybakina. Es besagt, dass jemand, der möglicherweise nicht so versiert oder talentiert ist, hin und wieder trotzdem durchkommt. Diese aus Frust geäußerte Bemerkung zielt auf Rybakina ab und impliziert, dass sie eigentlich nicht gut genug sei, um zu gewinnen – es diesmal aber geschafft habe. Es klingt, als würde Sabalenka ihre Gegnerin normalerweise relativ problemlos schlagen. Das entspricht jedoch nicht unbedingt der Realität.
Zwar kann Sabalenka gegen die Wimbledon-Siegerin von 2022 eine positive Bilanz vorweisen, doch sie liegt nicht meilenweit vorn: Nach der Finalniederlage steht es im Head-to-Head 9:7. In dieser Saison heißt es 2:2. Die drei vorherigen Duelle fanden jeweils im Viertelfinale statt. Sabalenka siegte in Berlin und Wuhan, Rybakina holte einen wichtigen Erfolg in Cincinnati. Ganz anders liest sich die Statistik in Endspielen: Rybakina führt in Finalduellen 3:1. Die einzige Niederlage datiert von den Australian Open 2023, als Sabalenka ihren ersten Major-Titel gewann. Seither siegte Rybakina in Indian Wells, Brisbane und nun bei den WTA Finals.
Sabalenka ringt in der Siegerehrung um Fassung
Sie lächelte zwar, doch der Schmerz war für alle sichtbar. Als sie ihre Rede begann, kämpfte sie mit den Tränen, während das Publikum klatschte und sie unterstützte. Es war offenkundig ein harter Moment für die zweifache WTA-Finals-Finalistin, doch neben den Fans stand auch ihr Team auf und zollte der Nummer eins Respekt.
Sie muss ein weiteres Jahr warten, um diesen Schmerz zu tilgen. Gleichwohl gibt es viel, worauf sie blicken kann: Bald geht es Down Under los, der Start der Saison 2026 zeichnet sich ab – obwohl der WTA-Kalender gerade erst geendet hat. Sie will sich von einer entmutigenden Finalniederlage gegen Madison Keys vor knapp einem Jahr zurückmelden.