Die WTA-Saison ist zu Ende. Nach mitreißenden elf Monaten sind alle großen Trophäen und Auszeichnungen an eine Reihe von Topspielerinnen vergeben. Entsprechend wurden Ranglistenpunkte gutgeschrieben und abgezogen – das ergibt die Abschlusswertung für 2025.
Toptrio bleibt tonangebend
Einmal mehr thronen
Aryna Sabalenka,
Iga Swiatek und
Coco Gauff an der Spitze des Damentennis. Sabalenka steht zum zweiten Jahr in Folge ganz oben. Zahlreiche bittere Finalniederlagen, darunter zwei Grand-Slam-Endspiele und zuletzt das WTA-Finals-Endspiel gegen
Elena Rybakina, verhinderten noch mehr. Ihre Konstanz an der Spitze sicherte ihr dennoch die Nummer 1 – zeitweise spürte sie den Atem der Verfolgerinnen im Nacken.
Bei den US Open hätte sich das ändern können, doch Sabalenka setzte sich gegen ihre Herausforderinnen durch. Swiatek erlebte eine wechselhafte Saison. Titel in Wimbledon und Cincinnati gaben einem langsamen Start – zwischenzeitlich rutschte sie bis auf Rang acht ab – die Wende.
Auch Gauff hatte mit Formschwankungen zu kämpfen. Eine glänzende Sandplatzphase mit dem Triumph in Roland Garros schien die Bühne für ein furioses Jahresende. Das blieb aus. Aufschlagprobleme führten zu vielen Zitterpartien, frühe Niederlagen beeinträchtigten ihre Rasen- und Nordamerika-Hartplatzsaison. Ein Titel bei den China Open deutete die Rückkehr zur Bestform an, doch bei den WTA Finals fand sie diese nicht. Sie und Swiatek scheiterten beide in der Gruppenphase – ein abruptes Ende ihrer wechselhaften Saison.
Riesensprung für Anisimova, Rybakina sendet Warnsignal für 2026
Kaum jemand hätte den Aufstieg von Amanda Anisimova in diesem Jahr vorhergesagt. Zu Saisonbeginn war sie bei Grand Slams nicht einmal gesetzt. Nun zählt sie dort zu den Favoritinnen. Zwei Grand-Slam-Finals, zwei WTA-1000-Titel und ein Halbfinale bei den WTA Finals krönen die enormen Fortschritte der US-Amerikanerin.
Ähnliches gilt für Rybakina, die allerdings sehr spät zündete. Eine zähe Saison ließ sie zunächst nicht einmal in den Qualifikationsrängen für die WTA Finals erscheinen. Ein später Lauf in der Asien-Tournee brachte genug Punkte, um gerade noch ins Feld zu rutschen. Von da an war sie nicht zu schlagen. Die Kasachin sammelte 1.500 Punkte und beendet das Jahr als Fünfte der Welt.
Dahinter folgt ein US-Duo mit Jessica Pegula und Madison Keys. Pegula war die Leidtragende von Rybakinas Spätform und rutschte einen Platz ab, während Keys nach ihrem romantischen Australian-Open-Lauf nie zu ihrem besten Tennis fand. Zwischen Keys, Jasmine Paolini auf Rang acht und Mirra Andreeva auf Rang neun geht es extrem eng zu – nur 16 Punkte trennen sie. Paolinis starker Endspurt sicherte ihr ein weiteres Top-10-Finish.
Für Andreeva hätte es auch anders laufen können. Zwei WTA-1000-Titel katapultierten sie weit nach oben. Am Saisonende gingen ihr jedoch die Kräfte aus, sie schließt als Neunte ab. Die Top 10 komplettiert Ekaterina Alexandrova. Kurz nach ihrem Top-10-Debüt verteidigte die Russin ihren Platz unter den begehrtesten Namen.
Elena Rybakina won the 2025 WTA Finals
Junge Stars glänzen, Osaka mit Aufschwung
Belinda Bencic auf Rang 11 wird dicht gefolgt von den zwei Durchstarterinnen Clara Tauson und Linda Noskova. Das hochveranlagte Duo zeigte phasenweise erlesenes Tennis und mischte konstant oben mit.
Elina Svitolina arbeitete sich zurück auf Rang 14, während Emma Navarro ein Jahr nach ihrem Top-10-Auftritt aus den besten Zehn herausfiel und als 15. abschließt. Das mag leicht enttäuschen, doch Rang 16 für Naomi Osaka ist ein deutliches Zeichen ihrer Rückkehr zur Bestform. Eine Finalniederlage in Kanada, kurz darauf ein Halbfinale bei den US Open – die alte Osaka ist so nah wie lange nicht.
Ein French-Open-Viertelfinale hob Liudmila Samsonova auf Platz 17, knapp vor Victoria Mboko. Die 19-Jährige startete das Jahr außerhalb der Top 300, gewann in Montreal und war in einem atemberaubenden Aufstieg bei den US Open gesetzt. Karolina Muchova und Elise Mertens vervollständigen die Top 20.
Große Sprünge und Abstürze
Wimbledonsiegerin 2024, Barbora Krejcikova, ist die große Verliererin 2025. Verletzungen prägten die ersten sechs Monate, dazu verteidigte sie in Wimbledon nur wenige Punkte. Der Absturz in der Rangliste führte sie auf Platz 65. Ein Erfolg bei einem bevorstehenden WTA-125-Turnier könnte sie jedoch zurück in die Top 60 bringen.
Barbora Krejcikova finishes the year outside of the top 50
Auch Daria Kasatkina hat schwer gelitten. Wie die Tschechin beendete auch sie 2024 in den Top 10. Formschwäche, die sich bei der Australierin auf dem Platz zeigte, ließ sie auf Rang 37 fallen. Ebenfalls betroffen: Zheng Qinwen. Die Chinesin zog sich vor Wimbledon eine Ellbogenverletzung zu. Seither verpasste sie viel Spielzeit, das Comeback blieb kurz. Sie schloss als 24. ab, einen Platz vor Paula Badosa auf Rang 25, die ebenfalls mit Problemen abseits des Platzes zu kämpfen hatte.
Bei den Aufsteigerinnen feierte Emma Raducanu ein starkes Comeback in die Top 32: Sie wird 29. und ist damit klar auf Kurs, in Australien gesetzt zu sein. Das gilt auch für Maya Joint bei ihrem Heimturnier. Sie kletterte von außerhalb der Top 100 auf Rang 32 – zwei Titel auf der WTA-Tour halfen entscheidend.
Die 17-jährige Iva Jovic ist die jüngste Spielerin in den Top 100. Sie beendet das Jahr als 35., während ein Halbfinale bei den French Open für Lois Boisson in ihrem ersten Grand-Slam-Hauptfeldstart Rang 36 brachte. Alexandra Eala beschließt nach ihrem Durchbruchsjahr die Top 50. Sie schrieb dabei Geschichte für ihr Land: Als erste Tennis-Spielerin von den Philippinen schaffte sie den Sprung in die Top 100 – und sogar in die Top 50.