Naomi Osaka ringt nach Erstrunden-Aus in Madrid mit ihrer Form: „Ich würde meinem schlimmsten Feind nicht wünschen, was in meinem Kopf vor sich geht“
Naomi Osaka, einstige Weltranglistenerste und vierfache
Grand Slam-Siegerin, erlebt nach ihrer Rückkehr auf die Tour eine schwierige Phase. Nach ihrer Babypause kämpft die 27-jährige Japanerin nicht nur um ihre alte Form, sondern auch mit mentalen Belastungen – was sie nach ihrer jüngsten Niederlage in der ersten Runde der
Madrid Open offen einräumte.
Osaka unterlag in der Runde der letzten 128 der Italienerin
Lucia Bronzetti in drei Sätzen mit 6:4, 2:6, 6:4. Im Anschluss machte sie auf der Social-Media-Plattform Threads ihrem Frust Luft. „Ich würde meinem schlimmsten Feind nicht wünschen, was in meinem Kopf vor sich geht“, schrieb sie. Und weiter: „Ich vertraue dem Prozess, aber der Prozess vertraut nicht mir. WTF. Okay, ich bin fertig mit meinem Crashout. Ich weigere mich, traurig zu sein ✋🏾 Ich verwerfe es.“
Die emotionale Reaktion kommt nicht von ungefähr: Es war bereits das zweite Erstrunden-Aus für Osaka in dieser Saison. Schon in Indian Wells war sie gegen die Kolumbianerin Camila Osorio mit 4:6, 4:6 ausgeschieden. Dennoch gab es auch Lichtblicke: Bei ihren übrigen drei Turnierauftritten in diesem Jahr zeigte Osaka aufsteigende Form.
Zum Jahresauftakt trat sie beim
ASB Classic an, wo sie nach starken Leistungen erst im Finale verletzungsbedingt aufgeben musste. Bei den Australian Open – ihrem ersten Grand Slam seit ihrer Rückkehr – erreichte sie die dritte Runde, bevor sie gegen Belinda Bencic ebenfalls nicht zu Ende spielen konnte. In Miami schaffte sie es immerhin bis in die vierte Runde, unterlag dort aber der Italienerin
Jasmine Paolini in einem engen Drei-Satz-Match (3:6, 6:4, 6:4).
Trotz der Rückschläge zeigt sich Osaka entschlossen, den schwierigen Weg zurück an die Weltspitze fortzusetzen – auch wenn die Zweifel an ihr nagen. Ihre jüngsten Aussagen spiegeln nicht nur ihre Enttäuschung wider, sondern auch den Kampf einer Athletin, die einst den Tennissport dominierte und nun versucht, wieder Fuß zu fassen – sowohl körperlich als auch mental.