Mirra Andreeva vor den Rom Open: „Bin ich wirklich in den Top 10?“
Mit einer charmanten Mischung aus Bescheidenheit und jugendlicher Unbekümmertheit hat die 18-jährige
Mirra Andreeva in einem Interview mit dem Tennis Channel für einen unvergesslichen Moment gesorgt. Kurz vor ihrem Auftritt bei den
Rom Open offenbarte die aufstrebende Russin, dass sie ihrer Weltranglistenplatzierung kaum Beachtung schenkt – obwohl sie sich aktuell auf einem Karrierehoch befindet.
„Ehrlich gesagt habe ich gar nicht das Gefühl, dass ich eine Top-10-Spielerin bin“, gestand Andreeva lachend, während sie sich im Gespräch mit den Moderatoren Steve Weissman und Prakash Amritraj beinahe selbst über ihre Position wunderte. „Bin ich jetzt eigentlich noch in den Top 10? Oder doch nicht?“ – „Doch, bist du!“, versicherte Weissman, woraufhin Andreeva spontan ausrief: „Oh, das bin ich? Wow, das ist toll!“ Die Szene sorgte für herzliche Lacher im Studio – und einmal mehr für Sympathiepunkte bei den Fans.
Dabei ist Andreevas Aufstieg alles andere als gewöhnlich: Bereits im vergangenen Jahr feierte sie mit dem Titelgewinn bei den Iasi Open ihren ersten WTA-Erfolg. Gemeinsam mit Diana Shnaider sicherte sie sich zudem die Silbermedaille im Doppel bei den Olympischen Spielen. In diesem Jahr ließ sie mit einer beeindruckenden 13-Match-Siegesserie aufhorchen, die ihr zwei WTA 1000-Titel in Folge bei den Turnieren in Dubai und Miami einbrachte – ein historischer Meilenstein, der sie erstmals in die Top 10 katapultierte.
Bei den kürzlich ausgetragenen Madrid Open erreichte Andreeva erneut das Viertelfinale, in dem sie der späteren Finalistin Coco Gauff unterlag. Dennoch festigte sie ihre Position in der Weltspitze: Aktuell rangiert sie auf Platz 7 der Weltrangliste (Stand: 31. März 2025), nur knapp 100 Punkte von den Top 5 entfernt. Im laufenden WTA-Race, das die Leistungen innerhalb des Kalenderjahres berücksichtigt, liegt sie derzeit auf einem beachtlichen dritten Rang.
Trotz dieser Erfolge bleibt Andreeva auf dem Boden. „Ich glaube, es ist einfacher, nicht ständig auf das Ranking oder die Bewegungen darin zu achten“, erklärte sie. „Natürlich weiß ich ungefähr, wo ich stehe – ich habe letzte Woche nachgeschaut. Aber ich versuche einfach, mein Ding zu machen, so gut ich kann.“
Bei ihrem zweiten Anlauf in Rom, wo sie im Vorjahr in der ersten Runde gegen
Paula Badosa ausgeschieden war, ist sie als Nummer 7 gesetzt und erhielt ein Freilos zum Auftakt. In Runde zwei trifft sie auf die Siegerin der Begegnung zwischen
Viktoriya Tomova und einer Qualifikantin – ein Duell, in dem Andreeva ihren nächsten Schritt Richtung Titelgewinn setzen möchte.