„Mit 18 dachte ich, mit 25 hätte ich ein Baby“: Aryna Sabalenka über Mutterschaft und das Halten der Nummer 1

WTA
Donnerstag, 13 November 2025 um 14:30
sabalenkawtafinalspress
Aryna Sabalenka beendete ihre Saison 2025 buchstäblich an der Weltspitze. Die belarussische Topspielerin schloss als WTA-Weltranglistenerste ab – mit einer beeindruckenden Bilanz von 63:12, über 15 Millionen Dollar an Preisgeld und fast 2.500 Punkten Vorsprung auf Iga Swiatek. Herausragend war ihr Triumph bei den US Open, der vierte Grand-Slam-Titel ihrer Karriere, sowie eine bemerkenswerte Konstanz: vier Titel und fünf weitere Endspiele, darunter bei den Australian Open, Roland Garros und den WTA Finals in Riad.
Während Sabalenka ein weiteres Meilenstein-Jahr feierte, blickte sie zugleich nach innen – persönlicher als Trophäen oder Ranglisten – in einem YouTube Interview mit Alexander Sokolovskiy. In gewohnt offener Manier sprach sie ehrlich über ihre Pläne für die Mutterschaft und darüber, wie sich ihre Ambitionen über die Jahre verändert haben.
„Mit 18 dachte ich, dass ich mit 25 alles gewonnen hätte, was ich wollte. Mit 25 würde ich ein Baby bekommen, zurückkommen und weiter gewinnen“, lachte sie. „25 kam, ich habe einiges gewonnen, dann dachte ich vielleicht 27 oder 28? Jetzt bin ich 27 und denke mir … eher später. Wir verschieben es.“
Ihre Worte zeigten eine weichere, reflektierte Seite einer Spielerin, die auf dem Platz für ihre Kompromisslosigkeit steht. Hinter Power und Leidenschaft steht eine Frau, die persönliche Wünsche mit den gnadenlosen Anforderungen des Profitennis in Einklang bringen will. „Mir wurde klar, dass ich das Maximum aus meiner Karriere rausholen, sehen will, wie weit ich gehen kann“, erklärte sie. „Es ist also ein grober Plan mit möglicher Verschiebung. Ich würde in fünf Jahren gern versuchen, eine Familie zu gründen und vielleicht zurückzukehren – je nachdem, in welcher Lebensphase ich dann bin.“
Trotz des Lachens lag ein klarer emotionaler Unterton in ihren Überlegungen – das Gefühl, dass sie das nächste Kapitel bereits im Kopf hat, während sie dieses dominiert. „Das ist ein schwieriger Moment“, räumte sie ein. „Denn wenn ich könnte, wäre ich jetzt gegangen. Ich liebe Kinder sehr und es scheint, als ob Kinder mich mögen, und ich würde es wirklich gern, aber jetzt habe ich eine Priorität.“

Eine Karriere, geprägt von unbändigem Antrieb

Diese Priorität ist vorerst Tennis – und Sabalenka verschiebt weiter ihre Grenzen. Ihre Saison 2025 war eine der komplettesten ihrer Laufbahn: reifer, kontrollierter, konstanter – ohne Verzicht auf ihre Markenkraft. Sie holte 15 Siege gegen Top-10-Gegnerinnen, darunter acht gegen Top-5-Spielerinnen, und untermauerte ihren Status als Maßstab auf der Tour.
Selbst in Niederlagen blieb sie bei den größten Turnieren stets an der Spitze präsent. Sabalenka stand in den Finals von Melbourne, Paris und Riad, unterlag dort Madison Keys, Coco Gauff und Elena Rybakina. Diese knappen verpassten Chancen bremsten ihren Schwung kaum. Ihr US-Open-Sieg – getragen von furchtloser Angriffslust gegen Anisimova – festigte ihren Ruf als derzeitige Spielerin, die es zu schlagen gilt
Ihre Fähigkeit, über eine gesamte Saison und auf allen Belägen Spitzenleistungen abzurufen, hebt sie aktuell vom Rest ab. Während Swiatek, Gauff und Rybakina ihre Glanzmomente hatten, hat Sabalenkas Konstanz neu definiert, was eine echte Nummer 1 ausmacht.

Mehr als Ranglisten: Der Mensch hinter der Power

Ihre Offenheit trifft einen Nerv in einem Sport, in dem Champions wie Serena Williams, Victoria Azarenka, Caroline Woznaicki und Angelique Kerber nach der Mutterschaft zurückkehrten – und bewiesen, dass Exzellenz kein Ablaufdatum hat. Zuletzt halten Naomi Osaka, Elina Svitolina und Belinda Bencic nach der Mutterschaft eine beeindruckende Konstanz – in einem ähnlichen Alter wie Sabalenka.
Als Nummer 1 der Welt geht sie in das Jahr 2026 ohne Anzeichen von Nachlassen. Die viermalige Major-Siegerin startet das neue Jahr bei den Australian Open als klare Favoritin – mit sicherem Platz an der Ranglistenspitze, intaktem Selbstvertrauen und einer langfristigen Vision, die klarer ist denn je.
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