Vorschau WTA Finals Tag Fünf: Iga Swiatek und Amanda Anisimova kämpfen um den letzten Halbfinalplatz, Rybakina will ihre Siegesserie ausbauen

Am fünften Tag der WTA Finals wird die zweite Halbfinalistin aus der Serena-Williams-Gruppe ermittelt – zwischen der Titelverteidigerin von 2023, Iga Świątek, und der einzigen Debütantin des Turniers, Amanda Anisimova.

Bereits am dritten Turniertag – dem zweiten Spieltag dieser Gruppe – sicherte sich Elena Rybakina als erste Spielerin das Ticket für das Halbfinale. Mit Siegen über Świątek und Anisimova übernahm sie die Führung in der Gruppe und bleibt damit die einzige Teilnehmerin, deren Weiterkommen bereits feststeht. In einem sportlich wenig bedeutenden Match trifft sie nun auf Madison Keys, die das Turnier auf dem letzten Platz beendet hat. Es ist allerdings fraglich, ob Keys überhaupt antreten wird oder ob sie durch Mirra Andreeva ersetzt wird.

Die Wimbledonsiegerin von 2022, Elena Rybakina, steht zum ersten Mal im Halbfinale der WTA Finals, nachdem sie bei ihren beiden bisherigen Teilnahmen jeweils in der Round-Robin-Phase ausgeschieden war. Die aktuelle Weltranglistensechste befindet sich in bestechender Form und hat derzeit eine Siegesserie von acht Matches vorzuweisen. Dazu zählen der Titelgewinn in Ningbo, das Halbfinale in Tokio (wo sie knapp ausschied) sowie die beiden klaren Siege in Riad gegen Świątek und Anisimova.

Durch diese Erfolge steht die 26-Jährige unabhängig vom Ausgang des Spiels zwischen Świątek und Anisimova als Gruppensiegerin fest. Ihre Begegnung mit Keys ist daher vor allem eine Gelegenheit, ihr hohes Spielniveau zu bestätigen und den Wettkampfrhythmus vor dem Halbfinale zu wahren, in dem sie auf die Zweitplatzierte der Steffi-Graf-Gruppe treffen wird – derzeit Coco Gauff, vorbehaltlich der Ergebnisse am Finaltag. Zudem hat Rybakina in dieser Woche die Chance, bei anhaltender Form wieder in die Top 5 der Weltrangliste zurückzukehren.

Madison Keys reiste ohne große Matchpraxis nach Riad. Ihr letztes Turnier bestritt sie bei den US Open, wo sie überraschend in der ersten Runde gegen die Weltranglisten-82., Renata Zarazúa, ausschied. Die Amerikanerin hat derzeit eine Niederlagenserie von vier Spielen und ist weit von dem Niveau entfernt, das sie zu Beginn des Jahres gezeigt hatte.

Es kursieren zudem Gerüchte, dass Keys nicht zum Match antreten könnte, da sie sich bereits bei ihrem letzten Auftritt gegen Anisimova unwohl gefühlt haben soll – was möglicherweise auch den fehlenden Händedruck nach dem Duell vor zwei Tagen erklärt.

Sollte Keys tatsächlich nicht spielen können, würde die erste Ersatzspielerin Mirra Andreeva (Platz 9 im WTA Race) ihren Platz einnehmen. Auch wenn die junge Russin keine Chance auf das Halbfinale hätte, könnte sie zum Saisonabschluss noch 200 wichtige Weltranglistenpunkte sammeln.

Iga Świątek setzte in ihrem ersten Round-Robin-Match ein deutliches Zeichen und gab beim Sieg über Madison Keys lediglich drei Spiele ab. Im zweiten Match gegen Elena Rybakina begann sie stark, gewann den ersten Satz souverän und schien die Partie im Griff zu haben. Doch anschließend brach ihr Spiel völlig ein – sie holte in den beiden folgenden Sätzen kaum noch Punkte und unterlag mit 6:3, 1:6, 0:6.

Die sechsfache Grand-Slam-Siegerin war bereits 2024 trotz zweier Siege in der Gruppenphase ausgeschieden. Diesmal jedoch reicht ihr ein Erfolg, um sich den Einzug ins Halbfinale zu sichern.

Amanda Anisimova startete dagegen mit einer schmerzhaften Niederlage ins Turnier: Gegen Rybakina gewann sie lediglich vier Spiele. Im zweiten Gruppenspiel gegen Keys geriet sie zunächst in Rückstand, kämpfte sich dann aber eindrucksvoll zurück und siegte mit 4:6, 6:3, 6:2 – womit sie zugleich die Australian-Open-Siegerin von 2025, Madison Keys, aus dem Turnier warf.

Die aktuelle Nummer 4 der Welt ist die einzige Debütantin bei diesen WTA Finals. Nun trifft sie auf eine der erfahrensten Spielerinnen im Feld: Świątek, die bereits zum fünften Mal in Folge teilnimmt und 2023 den Titel gewann. Die beiden standen sich in dieser Saison bereits zweimal auf den größten Bühnen gegenüber – mit jeweils einem Sieg auf beiden Seiten. Świątek triumphierte im Wimbledon-Finale mit einem beeindruckenden 6:0, 6:0, während sich Anisimova im US-Open-Viertelfinale mit 6:4, 6:3 revanchierte.

Nun kommt es in Riad zum entscheidenden dritten Duell, bei dem beide Spielerinnen unter Siegzwang stehen, wenn sie ihre Hoffnungen auf den WTA-Finals-Titel am Leben erhalten wollen.