Der spanische Tennisstar Carlos Alcaraz hat eingeräumt, dass ihn der Druck, Jannik Sinner von der Spitze der Weltrangliste zu verdrängen, stark belastet hat. In einem Interview mit TNT Sports sprach der 21-Jährige offen über die mentale Herausforderung, mit den Erwartungen an seine Rückkehr auf die große Bühne umzugehen.
Alcaraz gilt gemeinsam mit dem Italiener Sinner als legitimer Nachfolger der legendären „Big Three“ des Herrentennis. Doch während Sinner nach zwei verpassten Dopingkontrollen und einer daraus resultierenden Einigung mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) eine dreimonatige Sperre absitzen musste, konnte Alcaraz die sich bietende Chance nicht nutzen: Statt an Boden gutzumachen, fiel er in der ATP Rangliste auf Rang drei zurück – mit einem Rückstand von über 3.600 Punkten auf den erstarkten Italiener.
„Viele Leute sagen mir, dass ich jetzt die Chance habe, die Nummer eins zu werden, weil Jannik nicht spielt“, erklärte Alcaraz. „Aber wahrscheinlich hat mich genau dieser Druck auf gewisse Weise umgebracht.“
Der vierfache Grand Slam-Champion, der derzeit beim prestigeträchtigen Monte-Carlo Masters antritt, gab zu, dass er den Fokus verloren habe, weil er zu sehr auf die Rangliste fixiert war. „Ich bin nicht überrascht, dass ich jetzt deutlich zurückliege. Die Leute erwarten immer, dass die Topspieler ständig gewinnen und jedes Finale erreichen. Aber ich habe erkannt, dass ich aktuell nicht in der Position bin, um die Nummer eins der Welt zu werden – zumindest nicht während der Sandplatzsaison.“
Trotzdem möchte Alcaraz sich von der Jagd nach dem Spitzenplatz nicht vereinnahmen lassen. „Selbst wenn Jannik nicht spielt, sehe ich momentan keine realistische Chance, ihn einzuholen. Ich bin hier, um mich auf mein Spiel zu konzentrieren – nicht auf die Rangliste. Das ist im Moment meine Einstellung.“