Carlos Alcaraz dachte zu Saisonbeginn an Auszeit – mentale Belastung nach durchwachsenem Start
Carlos Alcaraz hat offenbart, dass er zu Beginn der aktuellen Tennissaison ernsthaft mit dem Gedanken spielte, eine Pause einzulegen. Der 21-jährige Spanier, der neben dem Italiener
Jannik Sinner zu den derzeit herausragendsten Einzelspielern im Herrentennis zählt, blickt auf einen schwierigen Start ins Jahr zurück.
Trotz seiner vier Grand Slam-Titel und der hohen Erwartungen, die mit seinem Namen verknüpft sind, kämpfte Alcaraz lange Zeit mit seiner Form und mentalen Belastungen. Erst kürzlich fand er auf Sand zurück zu seiner Bestleistung: Bei den
Monte-Carlo Masters sicherte er sich seinen sechsten ATP 1000-Titel mit einem überzeugenden Finalsieg über den Italiener
Lorenzo Musetti (3:6, 6:1, 6:0).
Aktuell nimmt der Weltranglistenzweite an den
Barcelona Open teil, wo er nach einem Zweisatzsieg über den US-Amerikaner Ethan Quinn (6:2, 7:6) bereits im Achtelfinale steht. In einem Interview mit dem spanischen Medium Marca, zitiert von Tennis365, sprach Alcaraz nun offen über seine mentalen Herausforderungen und den Moment, als er ernsthaft über eine Auszeit nachdachte.
„Ich wollte einfach mal anhalten, mich hinsetzen und analysieren, was falsch lief“, erklärte der Spanier. Eine Mischung aus innerem Druck und unbefriedigenden Ergebnissen habe ihn zu diesem Punkt gebracht. Besonders die Niederlagen in Indian Wells gegen Jack Draper und in Miami gegen David Goffin hätten ihn schwer getroffen. „Die Pleite gegen Goffin war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“, so Alcaraz. „Wir mussten innehalten, Bilanz ziehen und reflektieren.“
Aus dieser schwierigen Phase habe er jedoch auch viel gelernt: „Vor allem, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Oft geben wir Dingen Bedeutung, die es gar nicht verdienen. Ich habe für mich klargestellt, was im Tennis wirklich zählt – daran halte ich jetzt fest.“
Alcaraz beschrieb die darauffolgende Zeit als mentalen Balanceakt: „In solchen Momenten denkt man an alles – eine Woche aussetzen, ein Turnier streichen, vielleicht sogar mehrere Monate pausieren. Oder einfach weitermachen, Urlaub machen, neu fokussieren.“ Eine der besten Entscheidungen sei letztlich gewesen, sich ein paar Tage Auszeit zu gönnen. „Das hat mir geholfen, einen klaren Kopf zu bekommen und die Dinge neu einzuordnen. Erst dann konnte ich entscheiden, wie es weitergehen soll.“