Djokovic als letzter Titan: Rückblick, Reflexion und neue Ziele nach dem Abschied von Federer und Nadal
Mit dem Rückzug von
Roger Federer im Jahr 2022 und
Rafael Nadal im Jahr 2024 ist
Novak Djokovic das letzte verbleibende Mitglied der legendären „Big Three“. Der serbische Ausnahmespieler hat nun eingeräumt, dass der Abschied seiner langjährigen Rivalen auch bei ihm Spuren hinterlassen hat – und seine Motivation auf dem Platz nicht mehr ganz die alte ist.
Trotz dieser Veränderungen denkt Djokovic, der 24-fache
Grand Slam-Sieger, keineswegs ans Aufhören. Sein erklärtes Ziel bleibt der Gewinn weiterer bedeutender Titel – allen voran bei Grand Slam-Turnieren und den Olympischen Spielen. Auch wenn ihm in der laufenden Saison bislang kein Turniersieg gelang, kann er immerhin auf eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr zurückblicken – ein Meilenstein, der ihm persönlich viel bedeutet.
Vor Beginn der Madrid Open äußerte sich der 38-Jährige im Gespräch mit Eurosport Spanien offen zu seiner aktuellen Gemütslage: „Vielleicht bin ich nicht mehr so motiviert wie früher – aber wäre ich es gar nicht, wäre ich nicht mehr hier. Dann hätte ich den Schläger längst zur Seite gelegt“, sagte Djokovic. „Die Leidenschaft, mich mit den Besten zu messen, brennt noch immer in mir. Vor allem bei den Grand Slams verspüre ich diesen besonderen Antrieb, meine beste Leistung zu zeigen.“
Trotz durchwachsener Ergebnisse – sein bestes Resultat in diesem Jahr war ein Finaleinzug in Miami – bleibt Djokovic vorsichtig optimistisch: „Ob ich in der Favoritenrolle bin, kann ich derzeit schwer sagen. Die Form, die ich anstrebe, könnte sich hier in Madrid oder spätestens in Roland-Garros zeigen. Ich hoffe, dass sie sich hier entfaltet.“
Die Rückkehr nach Madrid bedeutet für Djokovic auch eine emotionale Heimkehr auf vertrauten Boden: „Ich habe immer ein sehr gutes Gefühl, wenn ich nach Spanien komme. Es ist ein Land, das ich sehr schätze. Ich habe die Madrid Open dreimal gewonnen – in mitreißenden Duellen gegen Nadal und [Carlos] Alcaraz. Zwar habe ich in den letzten sechs bis sieben Jahren nur selten hier gespielt, doch ich habe das spanische Publikum vermisst. Es ist fachkundig, leidenschaftlich – und hat einen tiefen Respekt für den Tennissport. Ich hoffe, dass ich ihnen ein gutes Turnier bieten kann.“