Elena Rybakina, Wimbledon-Siegerin von 2022 und eine der konstantesten Größen im Damentennis der vergangenen Jahre, steht vor einem empfindlichen Rückschlag in der WTA Rangliste. Die 25-jährige Kasachin droht nach ihrem Rückzug vom Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart, ihren Platz in den Top 10 zu verlieren.
Rybakina erlebte zuletzt schwierige Wochen. Bei ihrem letzten Turnierauftritt, den Miami Open – einem WTA 1000-Event – schied sie überraschend früh in der zweiten Runde aus. Gegen die junge Amerikanerin Ashlyn Krueger musste sie sich nach drei Sätzen mit 6:4, 2:6, 4:6 geschlagen geben. Trotz sechs Turnierteilnahmen in der bisherigen Saison konnte Rybakina bislang keinen Finaleinzug verbuchen.
Der Rückzug aus Stuttgart wiegt schwer: Im Vorjahr hatte sie das Hallenturnier gewonnen und damit 500 Weltranglistenpunkte gesammelt. Diese kann sie nun nicht verteidigen, was einen signifikanten Punkteverlust und damit das Abrutschen aus den Top 10 zur Folge hat.
Die Entscheidung, Stuttgart auszulassen, fiel zugunsten des Billie Jean King Cups, bei dem Rybakina kürzlich für Kasachstan gegen Australien antrat und mit ihrem Einsatz maßgeblich zum Finaleinzug des Teams beitrug. Doch auch in diesem Zusammenhang äußerte sie Kritik am dichten und geografisch unübersichtlichen Turnierkalender der WTA.
„Ich weiß, dass der Spielplan insgesamt sehr voll ist, und es ist nicht leicht, den Billie Jean King Cup sinnvoll zu terminieren“, erklärte sie nach dem Match. „Im Idealfall wäre es schöner, wenn die Veranstaltungen geografisch näher beieinander lägen. Jetzt beginnt etwa die Sandplatzsaison, einige Spielerinnen haben bereits Turniere auf Sand absolviert – und plötzlich steht ein Event auf Hartplatz an. Das ist physisch und mental eine Herausforderung.“
Der Wechsel von Belag zu Belag innerhalb kürzester Zeit sowie die damit verbundene Belastung sind aus Sicht vieler Spielerinnen ein Dauerthema. Rybakinas Aussagen unterstreichen die zunehmende Unzufriedenheit über die Taktung der Profi-Tour – insbesondere im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Einzelturnieren und Teamwettbewerben wie dem Billie Jean King Cup.
Ob die Kasachin trotz des drohenden Rankingverlustes gestärkt aus dieser Phase hervorgeht, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Ihr sportliches Potenzial bleibt unbestritten – auch abseits der Top 10.
BUILT DIFFERENT 🧬
— wta (@WTA) May 1, 2024
Elena Rybakina digs deep, saving TWO match points to defeat Putintseva for the very first time and reach her sixth semifinal of the year!#MMOPEN pic.twitter.com/w0jUEN9gFX