Stefanos Tsitsipas wagt einen neuen Anlauf, um seine Formkrise zu überwinden – mit prominenter Unterstützung. Der Grieche, derzeit die Nummer 12 der ATP Rangliste, hat sich laut übereinstimmenden Medienberichten die Dienste von Goran Ivanisevic gesichert. Der frühere Grand-Slam-Sieger und langjährige Coach von Novak Djokovic soll Tsitsipas nach den French Open dauerhaft begleiten. Es wäre eine der hochkarätigsten neuen Trainer-Allianzen der Saison.
Der einstige Weltranglistenerste Boris Becker begrüßte den Schritt mit knapper, aber klarer Zustimmung. Auf X, ehemals Twitter, schrieb der sechsmalige Grand Slam-Champion schlicht: „Gute Nachrichten.“
Für Tsitsipas, der als eines der größten Talente seiner Generation gilt, könnte die Zusammenarbeit mit dem 53-jährigen Kroaten ein dringend benötigter Wendepunkt sein. Seit der Trennung von seinem langjährigen Coach und Vater Apostolos Tsitsipas fehlt es dem 26-Jährigen an Konstanz – sowohl in seiner Performance als auch in seiner sportlichen Führung.
Beim traditionsreichen Masters-Turnier in Monte Carlo, das er in der Vergangenheit bereits zweimal gewinnen konnte, scheiterte Tsitsipas zuletzt im Viertelfinale. Gegen den formstarken Italiener Lorenzo Musetti unterlag er nach Satzführung mit 6:1, 3:6, 4:6. In der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich der Grieche spürbar frustriert.
„Es ist schwer zu akzeptieren“, erklärte Tsitsipas. „Ich habe mich auf dem Platz selbstbewusst gefühlt, hatte das Gefühl, alles im Griff zu haben – und dann kann ich das Match nicht zu Ende bringen. Das ist herzzerreißend.“
Insbesondere seine fehleranfällige Vorhand bereitete ihm Kopfzerbrechen: „Ich habe heute Schläge verfehlt, die ich sonst fast blind treffe. Einige Vorhände landeten unerklärlich im Netz oder im Aus. Ich war selbst überrascht. Es hat mich aus dem Rhythmus gebracht.“
Die Verpflichtung Ivanisevics könnte für Tsitsipas mehr sein als nur ein taktischer Schachzug: Der Wimbledon-Sieger von 2001 steht für Erfahrung, emotionale Stärke und jahrelange Erfolge an der Seite von Djokovic. Gerade in Drucksituationen soll Ivanisevic dem sensiblen Griechen neue Sicherheit geben – und möglicherweise dabei helfen, das Potenzial, das ihm seit Jahren attestiert wird, endlich konstant auszuschöpfen.
Ob die Zusammenarbeit fruchtet, wird sich voraussichtlich im Laufe der Sandplatzsaison zeigen. Spätestens bei den French Open in Paris, wo Tsitsipas 2021 im Finale stand, dürfte klar werden, ob der nächste große Trainerwechsel die gewünschte Wirkung erzielt.
Good news ! https://t.co/xwFBLESPck
— Boris Becker (@TheBorisBecker) April 10, 2025