Alex de Minaur über den Stromausfall in Europa: „Ein Tag ohne Internet – und plötzlich war wieder Leben auf der Straße“
Der großflächige Stromausfall, der Anfang der Woche Teile Europas lahmlegte, hat nicht nur den Alltag von Millionen Menschen gestört, sondern auch den internationalen Tenniskalender durcheinandergebracht. Beim ATP 1000-Turnier in Madrid, den
Madrid Open, mussten am Montag zahlreiche Partien verschoben werden – darunter auch die Begegnung von
Alex de Minaur.
Der Australier sicherte sich schließlich am Dienstag mit einem 6:3, 7:6-Erfolg gegen
Denis Shapovalov den Einzug ins Achtelfinale. Doch die ungewöhnlichen Umstände des Vortags prägten nicht nur den Turnierverlauf, sondern auch den persönlichen Tagesablauf des 26-Jährigen.
In einem Gespräch mit dem spanischen Tennisportal
Puntodebreak sprach de Minaur offen über seine Erfahrungen während des Blackouts, der unter anderem Spanien, Portugal und Frankreich betraf. Laut BBC-Berichten kam es in Madrid zu Verkehrschaos, ausgefallenen Ampeln und unterbrochenem Zugverkehr. Die spanische Regierung rief zeitweise den Notstand aus. Während in vielen Regionen die Stromversorgung im Laufe des Tages wiederhergestellt wurde, waren auch große Teile des digitalen Lebens stundenlang abgeschaltet – eine Erfahrung, die de Minaur nachdenklich stimmte.
„Wir leben in einer Welt, die komplett von Technologie durchdrungen ist“, sagte der in Sydney geborene Profi. „Ohne Internet, ohne Handyempfang – da bleibt plötzlich nicht mehr viel übrig. Wir haben den Tag damit verbracht, mit dem Team spazieren zu gehen, Karten zu spielen, und sind zum einzigen geöffneten Supermarkt gegangen – es gab nicht einmal mehr Brot.“
Doch trotz der Einschränkungen zog de Minaur auch positive Aspekte aus dem Erlebnis: „Was mir an diesem Tag gefallen hat, war das Gefühl, für einen Moment vom Internet abgekoppelt zu sein. Man hat gesehen, wie die Menschen draußen unterwegs waren, sich im Park getroffen oder Fußball gespielt haben. Ich habe sogar Videos gesehen, auf denen Leute getanzt haben. In Zeiten, in denen wir alle von Bildschirmen abhängig sind, war das fast befreiend.“
Mit Blick auf sein Achtelfinale zeigte sich de Minaur optimistisch – auch wenn er betonte, dass der Tag ohne Technologie für ihn und viele andere Sportler eine seltene, aber lehrreiche Erfahrung gewesen sei. „Die Spanier haben den Tag mit Gelassenheit und Kreativität gemeistert – das hat mich beeindruckt.“