Das traditionsreiche ATP Masters 1000-Turnier in Monte Carlo könnte in Zukunft auch Austragungsort für Frauentennis werden – zumindest theoretisch. Turnierdirektor David Massey äußerte sich im Rahmen des diesjährigen Wettbewerbs zu einer möglichen Erweiterung des Events um ein WTA-Turnier. Eine konkrete Umsetzung ist jedoch nicht absehbar.
Seit seiner Gründung im Jahr 1968 zählt das Monte-Carlo Masters zu den prestigeträchtigsten Sandplatzturnieren im Herrentennis. Bislang war es allerdings ein reines Männer-Event – ein Umstand, den einige Beobachter angesichts der wachsenden Integration kombinierter Turniere auf der Tour zunehmend hinterfragen.
In einem Gespräch mit der britischen Daily Express erklärte Massey, dass man dem Gedanken offen gegenüberstehe, betonte jedoch, dass es derzeit keine aktiven Überlegungen gebe: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine konkreten Pläne, unser Format zu ändern“, sagte der Turnierchef vor dem diesjährigen Finale. „Wir sind selbstverständlich offen für die Idee, die WTA in unser Turnier zu integrieren. Allerdings würde dies bedeuten, dass wir mehr Turniertage benötigen und das Event zeitlich um mindestens eine Woche verschieben müssten.“
Massey machte zudem deutlich, dass es vonseiten der WTA bislang keinerlei Druck oder konkrete Anfragen gegeben habe. „Ich würde nicht sagen, dass wir unter Druck stehen – dieses Wort würde ich nicht verwenden“, so der Direktor. „Sollte es irgendwann zur Integration eines WTA-Wettbewerbs kommen, wäre ein kombiniertes Event meiner Meinung nach die beste Lösung – nicht zwei separate Turniere, sondern ein gemeinsames, gleichberechtigtes Format. Doch aktuell steht dieses Thema nicht auf der Agenda.“
Im diesjährigen Herrenfinale setzte sich der Spanier Carlos Alcaraz erstmals die Krone in Monte Carlo auf. Nach einem schwachen Start bezwang er den Italiener Lorenzo Musetti letztlich souverän mit 3:6, 6:1, 6:0 – ein Sieg, der nicht nur seinen zweiten Platz in der Weltrangliste sicherte, sondern auch seine Rückkehr zur Topform untermauerte.
Die Diskussion um eine mögliche Öffnung des Monte-Carlo Masters für den Damenwettbewerb dürfte damit jedoch nicht beendet sein – insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Bemühungen im Profitennis, Gleichberechtigung auf und neben dem Platz zu fördern.