Der frühere Wimbledon-Champion Goran Ivanisevic hat sich zur Entwicklung des Rasentennis im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte geäußert und dabei überraschende Einsichten gegeben. Im Podcast des kroatischen Fußballtrainers Slaven Bilic sprach der ehemalige Weltranglistenzweite offen über die Veränderungen im Spiel und die heutigen Bedingungen in Wimbledon – dort, wo er 2001 als bislang einziger Wildcard-Spieler triumphierte.
"Statistisch gesehen – und das finde ich verrückt – gibt es in Wimbledon mittlerweile mehr Ballwechsel als bei den French Open", erklärte Ivanisevic. „Im Fernsehen sieht es schnell aus, mit all dem Gleiten, aber Rasen ist extrem langsam geworden.“
Der 53-Jährige betonte, dass sich die Unterschiede zwischen den Belägen in den letzten Jahren stark verringert hätten. „Das Gute ist: Die Plätze gleichen sich immer mehr an – Sand, Rasen, Hartplatz. Das erleichtert die Umstellung für die Spieler“, so Ivanisevic. „Nur auf Rasen ist das Laufen schwierig.“
Besonders lobende Worte fand Ivanisevic für die Bedingungen bei den Australian Open: „Das ist heute der schnellste Grand Slam. Deshalb ist es auch der beste. Dort wird aggressives Tennis belohnt – wenn du angreifst, wirst du dafür auch belohnt.“
Auf die Frage, ob ein Spieler heute eher in Roland Garros als in Wimbledon erfolgreich sein könne, meinte der Wimbledon-Sieger von 2001: „Nun, Rasen ist natürlich immer noch schneller. Aber früher war das wie ein Eisfeld – heute ist es ein völlig anderes Spiel.“
Nach seinem Rücktritt als Spieler war Ivanisevic unter anderem als Trainer von Novak Djokovic tätig, mit dem er insgesamt zehn Grand Slam-Titel gewann, darunter auch drei in Wimbledon.