Belinda Bencic ging mit einem negativen Head-to-Head gegen
Sofia Kenin und ohne Favoritenrolle in ihr Halbfinale bei den Toray
Pan Pacific Open. Doch nach einem intensiven Kampf setzte sie sich in drei Sätzen durch und trifft nun im Finale am Sonntag auf Linda Noskova – ein Duell, das als völlig offen gilt.
In einem über zwei Stunden dauernden Match gewann Bencic mit 7:6(5), 3:6, 6:2. Ihre Gegnerin im Endspiel, Linda Noskova, profitierte vom Rückzug von Elena Rybakina, die vor dem Halbfinale wegen Rückenproblemen aufgab.
Für Bencic ist es die zweite Finalteilnahme in Tokio. 2015 stand sie dort als 18-Jährige erstmals im Endspiel, heute – mit 28 Jahren und als Mutter – erlebt sie eine beeindruckende Renaissance. Nach einer schwierigen Phase bei kleineren Turnieren kämpfte sie sich Schritt für Schritt zurück, ohne den Schutzstatus früherer Grand-Slam-Siegerinnen wie Angelique Kerber oder Naomi Osaka. Ihre Entwicklung erinnert eher an den Weg von Elina Svitolina, die nach ihrer Pause ebenfalls stark zurückkehrte. Bencic gewann Anfang des Jahres die Abu Dhabi Open und hat nun die Chance, mit einem weiteren WTA-500-Titel eine starke Saison zu krönen.
„Es war sicher ein sehr schwieriges Match“, sagte Bencic nach dem Sieg. „Ich bin im Moment wirklich erschöpft. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe. Ich habe versucht, die Ballwechsel zu verkürzen und mehr Risiko zu gehen – zum Glück hat das heute funktioniert.“ Die Schweizerin lobte auch die Atmosphäre: „Es war sehr motivierend, ein volles Stadion zu sehen. Dank der Fans konnten wir alles geben.“
Elena Rybakina hatte ihr Halbfinale gegen Noskova verletzungsbedingt abgesagt. „Ich hatte diese Woche Rückenprobleme und kann nicht bei 100 Prozent spielen“, erklärte sie. Dennoch äußerten einige Fans Zweifel an der Schwere ihrer Verletzung, da Rybakina sich mit dem Rückzug wohl auch ihre Teilnahme an den WTA-Finals sicherte. Ihr Fokus scheint nun auf dem Saisonfinale in Riad zu liegen – ein herber Verlust für das Turnier in Tokio.
Linda Noskova steht damit nach einem ungewöhnlichen Turnierverlauf im Finale: Drei ihrer Gegnerinnen – Uchijima, Kalinskaya und Rybakina – gaben auf oder traten nicht an. Nur McCartney Kessler konnte sie regulär besiegen. Dadurch geht sie deutlich ausgeruhter ins Endspiel als Bencic, die mehrere kräftezehrende Matches absolvierte. Das Finale verspricht daher einen spannenden Kontrast zwischen Frische und Erfahrung.