Riccardo Piatti, der ehemalige Trainer des italienischen Tennisstars
Jannik Sinner, ist überzeugt, dass der aktuelle Weltranglistenerste die Fähigkeit hat, selbst eine „sehr unangenehme“ Situation wie die kürzlich aufgetauchte Doping-Affäre in etwas Positives zu verwandeln.
Der 23-Jährige gilt längst als einer der besten Spieler im Herrentennis und wird in einem Atemzug mit Größen wie dem Spanier
Carlos Alcaraz genannt.
Doch Sinner befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase seiner Karriere: Im März des vergangenen Jahres wurde in einer Dopingprobe die verbotene Substanz Clostebol nachgewiesen. Seitdem steht er unter scharfer Kritik innerhalb der Tenniswelt.
Eine Sperre konnte er jedoch abwenden, nachdem ihn die Internationale Tennis-Integritätsagentur (ITIA) in einem ausführlichen Verfahren freisprach. Seine Anwälte machten geltend, dass der Stoff durch engen Kontakt mit seinem Physiotherapeuten Naldi in die Probe gelangt sei – dieser hatte ein Spray zur Behandlung einer Schnittwunde an seinem Finger verwendet.
Die Welt Anti Doping Agentur (WADA) legte gegen das Urteil der International Tennis Integrity Agency (ITIA) Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ein und forderte eine zweijährige Sperre für den dreifachen Grand Slam Sieger.
Nun ist die Angelegenheit jedoch endgültig abgeschlossen: Die WADA gab bekannt, dass man sich mit Sinner auf einen Vergleich geeinigt habe. Dieser sieht vor, dass der Italiener für drei Monate vom Spielbetrieb ausgeschlossen bleibt. Die Sperre endet nur wenige Tage vor Beginn der Italian Open in Rom im Mai dieses Jahres.
Sinners ehemaliger Trainer Riccardo Piatti zeigt sich dennoch zuversichtlich: Er ist überzeugt, dass der amtierende Weltranglistenerste die Situation zu seinen Gunsten wenden kann. Piatti erinnerte zudem daran, wie besonnen und zielstrebig Sinner bereits im Jahr 2020 mit der schwierigen Corona-Situation umgegangen sei.
"Diese ganze Situation war für Sinner sehr unangenehm, aber ich bin sicher, dass er daraus etwas Positives machen wird“, sagte Piatti. „Ich denke, Jannik hat in den kommenden Monaten eine sehr wichtige Karte in der Hand, um Roland Garros, Wimbledon und die US Open zu gewinnen. Ich bin mir sicher, dass Jannik in dieser Auszeit nicht untätig war. Schon während der Pandemie war das für ihn eine der wichtigsten Phasen seiner Entwicklung – er hat damals dreimal pro Woche körperlich trainiert und jeden Tag Tennis gespielt.“