ANALYSE: Ist dies die schlimmste Formkrise in Iga Swiateks Karriere nach der Niederlage gegen die Weltrangliste 140ste bei den Miami Open?

WTA
Mittwoch, 26 März 2025 um 21:30
swiatekmiami

Von dominanter Kraft zu keiner einzigen Titelverteidigung außerhalb von Sandplätzen und einer Flut an Punkten, die sie nun auf ihrer besten Oberfläche verteidigen muss – Iga Swiatek könnte sich aktuell in der größten Formkrise ihrer Karriere befinden.

Dies folgt auf ihre deutliche Niederlage gegen Alexandra Eala, die die Woche als Weltranglisten-Nummer 140 begann und unabhängig vom weiteren Verlauf des Turniers in die Top 75 aufsteigen wird. Eine Spielerin, die Świątek in den vergangenen Jahren in puncto Profil und Erfolg stets klar hinter sich gelassen hat.

Es gibt viele Faktoren, die zu diesem Formtief beitragen könnten. Einer davon ist der Mann, der sie während des Trainings belästigte und ihr hasserfüllte Nachrichten online schickte – ein Vorfall, der mittlerweile dazu geführt hat, dass sie verstärkten Sicherheitsbedarf hat.

Hinzu kommt, dass sie sich immer noch an ihren neuen Trainer Wim Fissette gewöhnen muss, der erst gegen Ende der letzten Saison zu ihrem Team stieß und somit erst seit wenigen Monaten aktiv an ihrer Entwicklung beteiligt ist. Außerdem belastete sie eine Sperre, die sie gegen Ende der vergangenen Saison unauffällig pausieren ließ – eine Zeit, die sie selbst als eine der schwierigsten Phasen ihres Lebens bezeichnete.

Sie wurde positiv auf die Substanz TMZ getestet, die zur Unterstützung des Schlafs und zur Bekämpfung von Jetlag verwendet wird. Dies geschah ohne eigenes Verschulden oder Fahrlässigkeit – in einer Zeit, in der auch Jannik Sinner unwissentlich positiv getestet wurde. Das bedeutete, dass beide damaligen Weltranglisten-Ersten plötzlich als Betrüger abgestempelt wurden.

Swiatek, die als Vorbild und saubere Spielerin bekannt ist, musste sich mit diesen Vorwürfen auseinandersetzen – und die Wahrheit ist, dass sie sich davon nie wirklich erholt hat. Sie hat keinen Titel außerhalb von Sandplätzen gewonnen und muss in den kommenden Wochen über 4.000 Punkte verteidigen.

Zum ersten Mal geht sie mit Selbstzweifeln nach Roland Garros, anstatt als unangefochtene Dominatorin des Sports. Zunächst wird sie versuchen, den Titel in Stuttgart zurückzuerobern, den sie letztes Jahr an Elena Rybakina verlor – die dieses Jahr nicht zur Titelverteidigung antreten wird.

Einen Titel, den sie zuvor oft mühelos gewonnen hat – ebenso wie in Rom und Madrid. Doch die Warnsignale sind da: Trotz eines neuen Trainers bleibt ihr Spiel abseits von Sandplätzen eine offene Frage.

Swiatek dominiert entweder ein Turnier oder scheidet früh aus – doch wenn sie verliert, dann meist spät und auf unerwartete Weise. Eala zum Beispiel kam mit Siegen über Elina Svitolina, Elise Mertens und Caroline Garcia ins Viertelfinale.

Abgesehen von einem Tie-Break hatte sie in diesen Matches kaum Probleme. Eala ist eine junge, hungrige 19-Jährige auf dem Weg nach oben, aber eigentlich genau der Spielertyp, den Swiatek dank ihrer Erfahrung und ihrer Dominanz normalerweise mühelos besiegt.

Match Statistics Eala vs. Swiatek

Eala VS Swiatek
Service
1 Aces 3
3 Double Faults 4
67% (44/66) 1st Service Percentage 64% (45/70)
52% (23/44) 1st Service Points Won 47% (21/45)
50% (11/22) 2nd Service Points Won 24% (6/25)
44% (4/9) Break Points Saved 20% (2/10)
50% (5/10) Service Games 20% (2/10)
Return
53% (24/45) 1st Return Points Won 48% (21/44)
76% (19/25) 2nd Return Points Won 50% (11/22)
- Break Points Saved -
Other
1h 39m Match Duration 1h 39m

Das war diesmal nicht der Fall, denn Eala diktierte das Geschehen, und sie könnte den Titel gewinnen, aber neben den hervorragenden Leistungen von Eala gibt es auch Fragezeichen in Bezug auf Iga. In Indian Wells war die Niederlage gegen Mirra Andreeva vielleicht kein großer Schock.

Sie ist vielleicht die derzeit am besten in Form befindliche Spielerin in diesem Sport, aber selbst dann hat sie Zheng Qinwen, Karolina Muchova und Dayana Yastremska mit relativer Leichtigkeit besiegt, so dass es in jedem Turnier einen Knackpunkt zu geben scheint, an dem sie auseinanderfällt.

Ähnlich war es in Dubai, wo sie dominierte, bis sie gegen Mirra Andreeva verlor. In Katar unterlag sie ihrer Erzfeindin Jelena Ostapenko, während Madison Keys sie in Australien aus dem Rennen warf.

Die abgebildete Mirra Andreeva hat Swiatek in letzter Zeit allerlei Probleme bereitet, aber diesmal war es ein anderer Emporkömmling in Miami, der den Schaden anrichtete.
Die abgebildete Mirra Andreeva hat Swiatek in letzter Zeit allerlei Probleme bereitet, aber diesmal war es ein anderer Emporkömmling in Miami, der den Schaden anrichtete.

Aber auch für sich genommen hat sie mehrere Spielerinnen besiegt, die als aufstrebende Stars gelten. Rebecca Sramkova war am Ende der letzten Saison eine der besten Spielerinnen auf der Tour. Während Eva Lys in der vierten Runde in vielerlei Hinsicht die Geschichte von Melbourne war. Die mutige Deutsche wartete ab und bekam in letzter Minute einen Lucky-Loser-Platz, den sie in den Erfolg katapultierte.

Sie hat auch Emma Raducanu und Emma Navarro besiegt, die beide keine leichten Gegnerinnen sind, aber sie hat im gesamten Turnier bis Keys nur eine Handvoll Spiele verloren. Eala war allerdings wie Lys und Sramkova eine Spielerin, die zwar angepriesen wurde, aber noch nicht ihr Maximum erreicht hat.

Es ist nicht abwegig zu sagen, dass Swiatek den schlimmsten Einbruch ihrer noch jungen Karriere durchmacht, und vor der Sandplatzsaison wird es sehr interessant sein, wie sie sich aus dieser Situation befreit. Aber auch, wie sie die schlechteren Beläge in Wimbledon und bei den US Open angreift, da sie dort wie in dieser Woche seit vielen Jahren nicht mehr ihr bestes Tennis gezeigt hat.

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