Die beeindruckende Siegesserie von Mirra Andreeva ist gerissen: Nach 13 Erfolgen in Folge musste sich die 17-jährige Russin bei den Miami Open überraschend in der dritten Runde geschlagen geben. Die zweifache WTA 1000-Titelträgerin, die zuletzt in Dubai und Indian Wells triumphiert hatte, unterlag der an Nummer 17 gesetzten Amanda Anisimova mit 6:7(5), 6:2, 3:6.
Dabei hatte Andreeva mit einem souveränen Auftaktsieg gegen Veronika Kudermetova noch den Eindruck erweckt, erneut auf Titelkurs zu sein. Doch gegen Anisimova, die Anfang des Jahres bereits die Qatar Open gewann, fand sie kein konstantes Mittel und ließ sich phasenweise von ihrer eigenen Frustration leiten.
Rennae Stubbs, ehemalige Trainerin von Serena Williams, analysierte Andreevas Leistung und mentale Verfassung in ihrem Podcast. Sie machte deutlich, dass die junge Russin mit der Situation überfordert wirkte:
"Es gab keinen Zweifel, dass sie in diesem Match gegen die Wand gefahren ist. Ich weiß, dass sie sich vor dem Match nicht gut gefühlt hat, also ist sie vielleicht mit einem schlechten Gefühl auf den Platz gegangen – daher ihre Einstellung. Dass der Trainer schon beim Stand von 2:1 im ersten Satz rauskommt, ist höchst ungewöhnlich."
Dennoch zollte Stubbs der jungen Spielerin Anerkennung für ihren Kampfgeist:
"Ich muss sie als 17-Jährige anerkennen. Sie hat sich durchgebissen, als sie nach dem Verlust des ersten Satzes hätte aufgeben können. Sie kämpfte sich in den zweiten Satz zurück, aber Anisimova drehte im dritten Satz auf und schlug aus allen Lagen Winner."
Besonders auffällig sei gewesen, dass Andreeva im mentalen Bereich Rückschläge erlitt, so Stubbs weiter:
"Man hat ihr ihr Alter angemerkt, als sie gegen die Wand fuhr. Sie verhielt sich mental wie Mirra Andreeva von vor zwei Jahren. Als ihre Mutter die Spielerbox verließ, verlor sie komplett die Kontrolle. Es war, als ob sie dachte: 'Ich hasse alle, ich hasse alles, ich hasse es, hier draußen zu sein.'"
Trotz ihres frühen Ausscheidens im Einzel bleibt Andreeva in Miami weiter im Turniergeschehen. An der Seite ihrer langjährigen Doppelpartnerin Diana Shnaider, mit der sie bei den Olympischen Spielen Silber gewann, steht sie bereits im Halbfinale. Dort trifft das russische Duo auf die asiatische Paarung Jiang Xinyu und Wu Fang-hsien.
Ob Andreeva im Doppel ihre Enttäuschung abschütteln kann, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Ihr Potenzial ist unbestritten – es wird nun darauf ankommen, wie sie aus dieser Niederlage lernt.
Anisimova | VS | Andreeva |
---|---|---|
Service | ||
1 | Aces | 8 |
7 | Double Faults | 7 |
63% (73/116) | 1st Service Percentage | 60% (73/122) |
58% (42/73) | 1st Service Points Won | 66% (48/73) |
56% (24/43) | 2nd Service Points Won | 43% (21/49) |
75% (12/16) | Break Points Saved | 56% (5/9) |
71% (10/14) | Service Games | 73% (11/15) |
Return | ||
34% (25/73) | 1st Return Points Won | 42% (31/73) |
57% (28/49) | 2nd Return Points Won | 44% (19/43) |
- | Break Points Saved | - |
Other | ||
2h 51m | Match Duration | 2h 51m |